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Auf die inneren Werte kommt's an!

Wenige Tage vor Beginn der Weihnachtsferien beherbergte der Festsaal des Wiener Stadtschulrates in der Innenstadt eine der Regionalrunden des mehrsprachigen Redewettbewerbs „SAG’S MULTI!“. Rund 30 Jugendliche aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland äußerten ihre Gedanken zum diesjährigen Motto „Dafür lohnt es sich zu leben“ in 13 verschiedenen Sprachen – jeweils kombiniert mit Deutsch. Begrüßt wurden sie vom Hausherren, dem Stadtschulratspräsidenten Heinrich Himmer, seinem Vorgänger und nunmehrigen Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky sowie dem Vertreter einer der Hauptsponsoren Lukoil, Robert Gulla. Alle drei hoben hervor, dass Mehrsprachigkeit ein Gewinn und kein Defizit ist.

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Nuria Suma Parodi und Goran Goranov, die eine auf Urdu, der andere auf Bulgarisch, setzten sich in ihren Beiträgen mit dem „Wahn“ immer perfekt sein zu müssen was sich noch dazu überwiegend aufs Aussehen bezieht, auseinander. „Ich geb euch einen Rat“, meinte die Erstgenannte aus dem Donaustädter Gymnasium Simonsgasse, „ignoriert das. Und wenn jemand sagt: Du bist nicht perfekt, sagt einfach: Na und, du bist es auch nicht!“

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Ihr erwähnter Kollege aus der Neuen Mittelschule Selzergasse plädierte vor allem dafür, dass es auf die inneren Werte ankäme.

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Marco Mučan (NMS Anton-Sattlergase, Wien-Donaustadt) thematisierte (auf Serbisch und natürlich wie alle auch auf Deutsch) die Verwendung von Social Media. In seinem jungen Leben sei er da viel unterwegs, doch manches Mal erscheine ihm so manches schon absurd. So hätte er unlängst eine Gruppe Jugendlicher im Park auf einer Bank sitzen gesehen, die einander ständig Whats-App-Nachrichten zusandten statt direkt live miteinander zu reden.

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Über Ungerechtigkeiten einst und jetzt sprach seine Mitschülerin Asma Bhutto auf Urdu und nannte vor allem Rosa Parks, die in den USA inhaftiert worden war, weil sie als dunkelhäutige Frau sich in einem Bus auf einen damals nur für Weiße reservierten Sitzplatz gesetzt hatte. Diese Ungerechtigkeit, gegen die sie gekämpft habe, gebe es heute zum Glück nicht mehr. Aber wie steht’s um den Umgang mit Flüchtlingen oder in Sachen Kopftuch? Warf sie aktuelle Fragen in die Diskussion. Wenn der Grundsatz gilt, dass jeder Mensch gleich ist, dann dürfen Flüchtlinge oder Frauen mit Kopftuch nicht ungerecht behandelt werden. Gerechtigkeit könne es nur geben, „wenn wir alle das ändern und jede und jeder dazu einen Beitrag leistet!“

Insgesamt 53 Sprachen

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Beim Festival der Sprachen, an dem in diesem Schuljahr fast 100 Jugendliche mehr mitmachen - aus 157 Schulen aller Bundesländer – erklingen neben jeweils Deutsch – 52 verschiedene Sprachen, darunter erstmals in diesem Bewerb Bambara (in Teilen von Burkina Faso, Mali und der Elfenbeinküste), Luxemburgisch, Inguschisch und Visayans (neben Tagalog eine der Sprachen auf den Philippinen).

Fotos von der Regionalrunde im Wr. Stadtschulrat

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