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Mitreißende Reden, die noch dazu Mut machen

Der vierte und letzte Finaltag ist vorüber. Nun ist die Jury am Zuge. Kein leichtes Unterfangen. Auch an diesem Tag, diesmal im GRG 23, Alt Erlaa, waren wieder einige Reden zum Niederknien. 140 mehrsprachige Jugendliche – von im Herbst gestarteten 592 mit 53 Sprachen - hatten es in das Bundesfinale dieses vom Verein Wirtschaft für Integration initiierten Redewettbewerbs geschafft. Wer zu den 15 – oder doch ein paar mehr (?) Sieger_innen zählen wird, das bleibt bis zur Gala am 12. März im großen Festsaal des Wiener Rathauses noch geheim. Ebenso, in welches europäische Land die gemeinsame Reise der Gewinner_innen diesmal führt.

Mutmacherin

Zurück zum vierten Finaltag und einigen Eindrücken. Lokalmatadorin Yasmin Maatouk aus der gastgebenden Schule sprach in ihrer erlernten Fremdsprache Englisch – „da kann ich mich besser ausdrücken als in meiner zweiten Muttersprache Arabisch“ - sehr mitreißend darüber, dass es sich dafür zu leben lohne, gemeinsam die Welt zum Besseren zu verändern. Sie liebe es vor Menschen zu reden – das war zu erleben. Aber nicht um des Redens selber willen, sondern, um den Zuhörerinnen und Zuhörern zu vermitteln, dass sie alle gemeinsam mächtig sein können – für die positiven Veränderungen.

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Spannend war, dass die 16-Jährige, die auch mit ihrer zweiten Muttersprache Arabisch oder der wie Englisch auch erlernten Fremdsprache Spanisch antreten hätte können, im Gespräch danach dem Kinder-KURIER gestand, „lange Zeit gar nicht gern vor anderen geredet“ zu haben, „weil sie von einer Lehrerin in der Volksschule gemobbt worden war und deswegen an mangelndem Selbstwertgefühl litt. „Dann bin ich hier in der Schule draufgekommen, dass ich Spaß daran habe, Referate zu halten.“ Doch sogar nach der Anmeldung für „SAG’S MULTI!“ wollte sie sich wieder abmelden, weil ihr Leute gesagt haben, sie könne nicht vor Publikum reden. Ein Lehrer habe ihr zugeredet. Zu ihrem und ihrer Zuhörer_innen Wohl. Mit ihrem Beispiel kann Yasmin Maatouk anderen Mut machen, es sehr wohl schaffen zu können, auch wenn so manche ihre Fähigkeit anzweifeln!

Zwischen vier Sprachen switchen

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Auf Dari und Deutsch sprach Bahar Muradi bewegt und bewegend über ihre eigene Geschichte der mehrfachen Flucht – Afghanistan –> Pakistan -> Österreich. In der Vorbereitung, so verreit sie dem Kinder-KURIER switchte sie in ihren Gedanken zwischen Englisch, Dari, Urdu und Deutsch. „Die Rede habe ich auf Englisch vorbereitet und dann auf Dari übersetzt. Dazwischen habe ich manches auch auf Urdu gedacht. Und vom Englischen her hab ich überlegt, welche Teile ich auf Dari und welche ich auf Deutsch sagen werde.“

Mitreißend

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Intranik Khantarechian von der BHAK Maygasse ( Wien 13) begeisterte mit seiner geschliffenen Rede in seinen beiden erlernten Fremdsprachen Englisch und Deutsch (letztere erst seit zwei Jahren in Österreich wohin er aus Syrien flüchtete) über Martin Luther Kings Spruch von der (Un-)Gerechtigkeit. „Er ist übrigens einer unserer besten in der Klasse“, sagt ein Mitschüler, der zuhören gekommen war, so nebenbei.

Alle Redner_innen des 4. Finaltages in Bild und Wort (Kürzest-Zusammenfassungen)

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