Doppel-Europameisterin "trommelt" tanzend
Von Heinz Wagner
Klack, klack, klack, klack... – wie eine große Schale von Holz- oder sogar viel mehr Metallkugeln trommeln die Tanzschuhe mit Fiberglasabsätzen auf die kleine Holzplatte in der Wiese knapp nach dem Eingang zum Startfest des Wiener Ferienspiels im Donaupark. Es sind die Absätze und Spitzen der Tänzerin. Mit Fortdauer des Turbo-Steppens zu irischen Klängen scheinen die Beine der Tänzerin in die Luft zu fliegen – und natürlich wieder – im Takt der Musik – auf dem Holzboden aufzukommen. Und natürlich „klackert’s“ mit jeder Bodenberührung. Seit acht Jahren frönt Chiara ihrer Leidenschaft, dem Irish Dance. Dabei ist die Tänzerin erst elf (in Ziffern 11!) Jahre jung.
„Ja, in Irland fangen viele Kinder schon mit 3 oder vier Jahren an, die kleinste Schuhgröße sind 21er. Aber es gibt auch Soft-Shoes.“ Die schauen ein bisschen aus wie Ballettschuhe mit einer harten Verstärkung in der Mitte.
Apropos drei – so viele Pokale stehen auf dem Tisch neben der in die Wiese gelegten hölzernen Tanzfläche – in historischen Zeiten vor gut 350 Jahren in Irland wurde für die hochangesehenen „Dance Master“ Türen ausgehängt und auf den Boden gelegt. „Ich hab aber nur ein paar mitgenommen, zu Hause habe ich noch viel mehr“, berichtet die junge irisch-Spitzentänzerin. Zwei Mal hintereinander österreichische, zwei Mal Europa-Meisterin. Und zuletzt „bei der Weltmeisterschaft sind 166 Mädchen und Frauen angetreten, da bin ich 70 geworden – aber ich war die beste von Mainland. So sagen die Veranstalter zu den nicht-englischsprachigen Ländern.“
Wie bist du mit 3 Jahren drauf gekommen, dass du Irish Dance machst?
„Ich hab das bei einem Blasmusikfest gesehen und dann wollte ich das auch können!“
Wie oft und was trainierst du?
„Jeden Tag so ungefähr eine Stunde – mit der Springschnur, tanzen, wieder Springschnur..“
Letztlich will die 11-Jährige ihre Leidenschaft zum Beruf machen. „Ich würd gern als Profi in Showas tanzen und auch Irisch-Dance-Lehrerin werden.“