Achtlos liegt vorne links (vom Publikum aus betrachtet) in der Ecke ein weißes großes Stoffknäuel. Lange wird es keine Rolle spielen. In der Mitte der Bühne eine Art Tür mit dünnem durchscheinendem Papier. Hier werden wie scheinbar von Zauberhand - auf der Rückseite - drei große Rosen mit schwarzer Farbe aufgemalt. Wie verzaubert steht die achtjährige Rosa – in Form einer fast kindergroßen Puppe – davor. Rosen, die mitten im Winter zu blühen beginnen und das ausgerechnet auf den Tag genau zwei Jahre nachdem ihr Vater gestorben ist – das muss ein Zeichen sein. Er hat Rosen geliebt. Doch als sie das der Mutter sagen will, reagiert die nur ärgerlich, sie solle doch nicht ständig vom Papa reden, der sei tot – unwiederbringlich.
Liest sich nach harter Kost für ein Kinderstück. Ist es aber mitnichten. Die bewegende Geschichte wird durch das Spiel mit Puppe, Live-Zeichnungen und dem folgenden Ausflug Rosas in den Himmel federleicht. Sprung, Sprung, Sprung… im x-ten Anlauf schafft sie’s himmelwärts zu kommen. Ab da wird’s sogar ziemlich witzig. An der Himmelspforte wacht Donald Duck, der sie erst nach so einigem hin und Her einlässt. Vater Hein ist im Stress, Vom Chef, dem Gott, ist er beauftragt, Pläne zu zeichnen für eine dringend erforderliche Vergrößerung des Himmels – so viele Tote und so wenig Platz. Dennoch können sie ein wenig Zeit miteinander verbringen, aber immer wenn sie ihm von seinen Rosen erzählen will, mischt sich der gestrenge Herr Gott mit erhobenem Zeigefinger ein. Keine Chance.
Frustriert fliegt sie wieder zur Erde, wo Papa auf einmal auftaucht – so dass aber nur sie ihn sehen und mit ihm reden kann. Bis sie so weit ist, ihn „nur“ mehr im Kopf zu haben und ihn selbst wieder in den Himmel zu entlassen.
Achja, der weiße Stoffballen vom Anfang der Schilderung ist ein Kostüm mit Flügel ;)
1 x Himmel und zurück DALANG Puppencompany (Schweiz) Schauspiel mit Figurentheater und Live-Zeichnungen Nach dem Theaterstück von Bente Jonker in einer Fassung der Dalang Puppencompany
Koproduktion mit dem GZ Buchegg Zürich Regie: Brigitta Soraperra Schauspiel, Puppenspiel: Frauke Jacobi, Frida Leon Beraud Live-Comic: NOYAU (Yves Nussbaum) Puppenbau: Mechtild Nienaber Bühne: Peter Meier Kostüme: Katharina Baldauf Musik: Mario Marchisella dramaturgische Beratung: Beatrix Bühler Technik: Stefan Marti Produktionsleitung: Cristina Achermann
Noch zu sehen: 18. Februar, 10.30 Ujr Dschungel Wien, 1070, MuseumsQuartier Telefon: 01) 522 07 20-20 www.dschungelwien.at