Diskriminierung bei der Jobsuche
Von Heinz Wagner
In der Halle D der Wiener Stadthalle Tausende fragende Jugendliche bei Hunderten Info-Ständen weiterführender Schulen, von Uni-Instituten, Fachhochschulen und anderen (Aus-)Bildungsinstitutionen. Große Hektik. Hinter einer der großen Stahltüren, einen langen Gang weiter ein Workshopraum, in dem ausführlicher und intensiver diskutiert werden kann.
Rund 150 Jugendliche taten dies bei der Veranstaltung Standpunkt (einer Kooperation von Bildungsministerium, ORF-Radio und KURIER). Zur Frage „Was könnte ich werden?“ ging’s nicht um konkrete Berufsberatung, sondern viel mehr um das wie suchen, wie drauf kommen, welche Berufe zu einem/einer passen könnten, ob das Wissen dafür in der Schule erlernt werde, worauf’s bei der Suche ankommt...
Podium
Jugendliche
Viele aber zeigen sich verunsichert – welche Anforderungen kommen auf sie zu? Können sie wirklich einen Beruf, künftig wahrscheinlich mehrere Berufe im Leben suchen, die ihnen liegen, vielleicht Spaß machen oder gibt’s dann keine Jobs dafür? Müssen sie sich ihre Jobs selbst erfinden?...
Schüler_innen beteiligten sich rege, manche mehrmals an der Diskussion: Anna Sodi (BRG 14), Stefanie Rieger (Neue Mittelschule Kolsterneuburg), Vivian Resl (Sport-Mittelschule Bad Vöslau), Corinna Schamberger (Handelsschule des Blindeninstituts), Jan Koncel (Bilingualen Schule Komensky), Raffael Harrer (BRG 14), Marco Ghebrail (GRG Ödenburger Straße), Savannah Copty (BRG Sperlgasse), Natalie Mastna (Bilinguale Schule Komensky), Nicole Tlaskal (NMS Klosterneuburg), Nina Zhou (BRG 14), Sophie Pojer (BRG 14), Laura Burisić (Gymnasium Sperlgasse), Sophie Suárez (BRG 14), Alisa Kikanović (Sperlgasse), Nadine Menner (NMS Klosterneuburg) und Klara Misić (bilinguale Schule Komensky).
„Aber warum soll man dann lernen, Fotos für Bewerbungen in einem Bildbearbeitungsprogramm zu retuschieren, statt dass sich Firmen umstellen?“, kritisierten mehrere Jugendliche.
Sie seien eigentlich blöd und würden auf Potenziale verzichten, meinte pointiert der Migrations- und Integrationsforscher Gächter vom Zentrum für soziale Innovation.
Anna Sodi aus dem BRG 14 Linzerstraße schlug darauf hin vor: „Könnte man nicht einfach Bewerbungen anonymisieren, also keine Namen, keine persönlichen Angaben, kein Foto, nur die Qualifikationen?“ Schließlich sollte es auf die ja ankommen!
Und natürlich tat sich da die Frage auf, worauf solle die Schule nun vorbereiten, auf – wie es auch immer wieder behauptet wird – starke, eingeständige Persönlichkeiten oder die Anpassung an die vom Arbeitsmarkt diktierten Vorgaben?
Weisheiten
Das sei eine Gratwanderung, meinte das Podium, von dem der Moderator zum Abschluss kurze „Weisheit, den idealen Beruf zu finden“ erfragte:
August Gächter: „Durchhalten!“
Jennifer Davies: „Flexibel im Denken bleiben.“
Julia Wojta: „Ausprobieren, was Spaß macht!“
Helmut Bachmann: „Ganz bei sich selbst sein.“