Mit Humor gegen das Nazi-Regime
Von Heinz Wagner
Just am Nationalfeiertag, als HaZe Zeilen des Nazi-Dichters Ottokar Kernstock via Facebook postete, reißt’s dich dann schon, wenn du den Theaterraum betreten möchtest und ein Uniformierter mit Hakenkreuzbinde am Eingang steht. Klar, du weißt, hier wird „Der Bockerer“ gespielt.
Einfach Mensch geblieben
Situationskomik
Berührend
Der Vater erkennt in der Abschiedsszene doch die Angst in den Augen des Sohnes, der auch wenig später tot sein würde.
Reife Ensembleleistung
Und gerade das Zusammentreffen der eingangs beschriebenen Begebenheiten be- und verstärkt Bockerers letzten Ausruf im unmittelbaren Nachkriegs-Österreich: „Aufpassen, wir müssen!“
Das Bühnenstück „Der Bockerer“ von Ulrich Becher und Peter Preses konnte über den deutschen Sprachraum hinaus große Erfolge feiern. Ursprünglich als „tragische Posse“ bezeichnet, wurde es am 2. Oktober 1948 an der Scala in Wien uraufgeführt. Mit 80 Aufführungen war „Der Bockerer“ eines der erfolgreichsten Stücke der Scala. Doch durch die Gegnerschaft Torbergs, der in der Nachkriegszeit alles boykottierte, was nur mit einem Hauch von Kommunismus behaftet war, erfuhr das Stück nach der abgelaufenen Spielsaison vorerst keine Wiederaufnahme.
Später wurde das Werk verfilmt - in der Filmversion von Franz Antel, der die Titelrolle mit Karl Merkatz besetzte, wurde „Der Bockerer“ auch für die Oscar-Nominierung vorgeschlagen. Sogar in Peking und Shanghai wurde das Stück aufgeführt.
Nun ist es in einer Neubarbeitung von Regisseur Marcus Strahl auf Österreich-Tour.
Der Bockerer
Schauspiel von Ulrich Becher und Peter Preses
Schaubühne Wien
Karl Bockerer, Fleischhauer: Rudi Larsen
„Binerl“, Frau Bockerer: Irene Budischowsky
Hans Bockerer, Sohn/ 2. "Unauffälliger": Sebastian Blechinger
Hatzinger, Bockerers Freund/3. "Unauffälliger": Johannes Kaiser
Dr. Rosenblatt, Rechtsanwalt und Tarockpartner/Parteigenosse Kulicke aus Berling/Jude im Stadtpark: Martin Gesslbauer
Gurtisch, Rayonsinspektor/Der Hermann, Eisenbahner und Bockerer-Freund: Gregor Viilukas
Ferdinand Gstettner, SS-Standartenführer/1. "Unauffälliger": David Miesmer
Mizzi Haberl, junge Frau, Verlobte von Hans Bockerer: Leila Strahl
Dr. Lamm, Gestapo/Alois Selchgruber: Stephan Paryla-Raky – derzeit erkrankt und gespielt von Johannes Terne
Frau Krampflitschek, Kleinbürgerin/ Frau Hermann/Frau Wastl, Wirtin im Kahlenbergerdorf/Krankenschwester: Anke Zisak
Bearbeitung und Regie: Marcus Strahl
Bühne: Martin Gesslbauer
Kostüm: Babsi Langbein
Technische Leitung: Andreas Ivancsics
Lichtdesign: Stefan Rauchenwald
Make-up-Design: Andreas Moravec
Assistenz: Birgit Elian
Verlagsrechte bei Thomas Sessler Verlag Wien
Wann und wo?
WIEN
Theater Center Forum
Bis 28. Oktober 2016
15. November bis 3. Dezember 2016
19.30 Uhr Di – Sa.
1090, Porzellangasse 50
Telefon: 01/310 46 46
www.theatercenterforum.com
Theater Akzent
4. Dezember 2016, 19.30 Uhr
1040, Theresianumgasse 18
Telefon: 01/501 65-3306
www.akzent.at
NIEDERÖSTERREICH
Wr. Neudorf, Freizeitzentrum
29. Oktober 2016, 19.30 Uhr
Tel.: 02236/62 501
Laxenburg Kaiserbahnhof
4. November 2016, 19.30 Uhr
www.laxenburg.at
Wiener Neustadt Stadttheater
8. November 2016, 19.30 Uhr
Telefon: 02622/373 311
www.wnkultur.at
Baden, Theater am Steg
9. November 2016, 19.30 Uhr
Telefon: 02252/868 00-526
OBERÖSTERREICH
Bruckmühle Pregarten
5. November 2016, 19.30
Telefon: 07236/2570
Wels, Stadttheater
7. November 2016, 19.30 Uhr
Telefon: 07242/235 70 40
Steyr, Stadttheater
10. November 2016, 19.30 Uhr
Telefon: 07252/575-800
Ö-Ticket
Vöcklabruck, Stadtsaal
11. November 2016, 19.30 Uhr
Telefon: 07672/26 644
www.kuf.at
STEIERMARK
Leoben, Stadttheater
3. November 2016, 19.30 Uhr
Telefon: 03842/4062-302
Ö-Ticket