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"Wŏ shŭ hóu" - "Ich gehöre zum (Jahr des) Affen"

Im Währinger Park weisen Tafeln mit Pfeilen auf diesen relative neuen Standort der Kinderuni Wien hin. Noch viel mehr fallen aber Jung- und Jüngststudierende in ihren – in diesem Jahr – blauen T-Shirts mit der Rücken-Aufschrift „Wir stellen die Uni auf den Kopf“ auf. In Pausen wandern sie durch den Park, nicht wenige davon mit den Augen fest auf ihre Smart-Phones geheftet. Hier ist eine Arena – Pokémon Go ist allgegenwärtig ;)

Von Japan nach China

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Der Kinder-KURIER heftet sich jedoch auf die Fersen von eineinhalb Dutzend, der insgesamt 4000 an sechs Unis und einer Fachhochschule studierenden Kids, die in eine andere asiatische Kultur eintauchen wollen. In einem der Workshops „Rund um die Welt“ in der ehemaligen Hochschule für Welthandel, die heute unter anderem das Zentrum für Translationswissenschaft und die Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät beheimaten, stehen die chinesischen Sternzeichen auf dem Programm. Die beiden Lehrenden fragen die Kinder zunächst nach ihren Geburtsjahren – denn diese Sternzeichen wechseln nicht monatlich, sondern jährlich – und zwar nicht nach dem chinesischen Kalender – dessen Neujahr immer im Februar liegt und sich nach dem Mond richtet, weshalb der Neujahrstag immer anders ist. 2016 – also das aktuelle Jahr ist jenes des Affen – und der heißt auf Mandarin-Chinesisch: hóu. „Ich gehöre zum Affen“ heißt, so lernen Hava, Malvina, Laura, Nini, Yizhao, Lin, Vici, Sophie, Tia, Sara, Inola, Elisabeth, Maxi, Amina und zwei Jungs, die ihre Namen nicht veröffentlicht sehen wollen: „Wŏ shŭ hóu.“

Geschickt

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Die jungen Studierenden lernen nicht nur, welches Tier zu ihrem Geburtsjahr gehört und wie es in der von mehr als einer Milliarde Menschen gesprochenen Sprache heißt, sie schneiden ihr Sternzeichen auch aus rotem Naturpapier aus – und lernen gleich einen Trick: Die symmetrischen Zeichen in der Mitte zu falten – schon brauchen sie nur die Hälfte schneiden und haben das ganze Zeichen. Das reicht vielen aber nicht – und so schneiden sie auch Tierbilder ohne Sternzeichen aus – sich küssende Eichhörnchen, Schwände, Schmetterlinge, Bienen und noch so manch anderes. Tia und Sara arbeiten fast wie auf einem Fließband. Erstere hat am Ende der Lehrveranstaltung mindestens zehn Tierbilder ausgeschnitten.

„Ich liebe Werken, malen und Mathematik“, meint die Meisterschneiderin.

Belohnt werden alle mit feinsten Scherenschnitten aus China.

Ach ja, willst du wissen, welches dein Sternzeichen ist – und wie es auf Mandarin-Chinesisch heißt, so findest du hier eine Liste:

Die Liste der Sternzeichen

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2016/2004: Affe – hóu2015/2003: Schaf – yáng

2014/2002: Pferd – mă (in anderer Tonhöhe heißt dieses Wort Haus und in wieder einer anderen Mutter)

2013/2001: Schlange – shé

2012/2000: Drache – lóng

2011/1999: Hase – tù

2010/1998: Tiger – hŭ

2009/1997: Büffel – niú

2008/1996: Ratte - shŭ (unterscheidet sich vom gleich geschriebenen „gehöre zu“ durch eine andere Tonhöhe)

2007/1995: Schwein – zhū

2006/1994: Hund – gŏu

2005/1993: Hahn – jī

Rund drei Dutzend Fotos

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