Leben/Gesellschaft

Mission zum Jupiter: IWF Graz liefert Instrumente

Während die Rosetta-Mission nächstes Jahr zu Ende geht, arbeitet die Europäische Raumfahrtagentur ESA schon an neuen Plänen: 2022 soll die Mission "JUICE" (Jupiter Icy Moons Explorer) Jupiter, den größten Planeten im Sonnensystem, und seine Eismonde beobachten. Ziel ist es, herauszufinden, wie lebensfreundlich die Bedingungen dort sind. Vor allem Ganymed, der Größte der Monde, soll unter seiner Eisoberfläche Wasservorkommen besitzen. Um das genauer zu bestimmen, benötigt es ein Instrument, das derzeit am Institut für Weltraumforschung in Graz gebaut wird. Die optische Sensorik lieferte die TU Graz. Wolfgang Baumjohann, Weltraumwissenschafter und Direktor des Instituts: "Ganymed hat als einziger Mond ein eigenes Magnetfeld, dazu braucht es ein spezielles Magnetfeldmessgerät." Es muss auch besonderen Herausforderungen wie Kälte und Strahlung standhalten: "Wir müssen das Gerät weltraumtauglich machen. Es soll acht Jahre fliegen können und in der Umgebung des Jupiters funktionieren, die ist mit sehr energiereichen Teilchen angefüllt ist – das ist fast wie in einem Kernreaktor."

Auch jene Mess-Geräte, die das IWF Graz für die Rosetta-Mission lieferte, mussten zehn Jahre standhalten. Apropos Rosetta. Die Mutter-Sonde wird im September 2016 wie geplant "entschlummern", da sie dann zu weit von der Sonne entfernt ist und ohne Sonnenlicht keine Energie hat. Sie wird wie ihr Lander "Philae" auf dem Kometen "67P/Tschurjumow-Gerassimenko" aufsetzen – etwas holprig und vielleicht mit Schäden, da sie keine Landebeine hat, betont Baumjohann. Der Grund, weshalb sie auf dem Kometen landet, ist ein letzter Auftrag: "Sie kommt dabei der Oberfläche sehr nahe und kann sie mit ihrer Kamera, die viel besser ist als jene von Philae, fotografieren. Und mit dem Magnetometer noch einmal Messungen vornehmen."