Leben/Gesellschaft

Gesichtsentgleisung: Student stiehlt Trump bei Rede die Show

Schauplatz Montana: Am Donnerstag hielt US-Präsident Donald in Great Falls eine leidenschaftliche Wahlkampfrede. Ein junger Mann im Publikum stahl dem Staatsoberhaupt allerdings die Show.

Als Trump dabei war, über seinen Wahlsieg zu sprechen, entglitten dem Mann, der später in US-Medien als Tyler Linfesty identifiziert wurde, die Gesichtszüge.

"Es ist schwierig, und umso schwieriger zu gewinnen. Für die einfache Mehrheitswahl, da geht man in drei oder vier Staaten und boom, boom, boom. Es ist wie der 100-Meter-Sprint im Vergleich zum Meilenlauf, man trainiert unterschiedlich", sagte Trump wörtlich.

Im Kern wollte er damit ausdrücken, dass es herausfordernder sei, die US-Wahl über Wahlmännerstimmen zu gewinnen als über die einfache Mehrheitswahl. Seine verschwurbelte, konfuse Formulierung schien Linfesty derart zu verwirren, dass er schlussendlich sogar "what?", also "was?", murmelte.

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Lacher im Netz

Linfestys Gesichtsentgleisungen fanden via Twitter schnell den Weg ins Netz. Dort wurden die Aufnahmen binnen Minuten zur Zielscheibe von Witzeleien.

Das entging offenbar auch Trumps Mitarbeiterstab nicht. Nur wenige Minuten später wurde Linfesty aus dem Publikum geholt. In einem zweiten Video war er nicht mehr zu sehen. Von einer Frau im blauen Kleid wurden zudem noch zwei weitere Personen, ein Mann und eine Frau, gebeten, die Tribüne hinter Trumps Pult zu verlassen.

Dem Fernsehsender CNN sagte Linfesty später, er habe nicht vorgehabt, Trump bloßzustellen. Er sei zur Veranstaltung gegangen, weil er "nicht die Gelegenheit verpassen wollte, den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu sehen." Bei jenen Passagen, die ihm zugesagt hätten, hätte er außerdem geklatscht.

Warum er den Platz hinter Trump räumen musste, darüber hätte man ihn nicht informiert. Im Vorfeld der Veranstaltung sei das gesamte Publikum angewiesen worden, besonders enthusiastisch zu klatschen und jubeln. Ein Agent des Secret Service habe ihn in ein Hinterzimmer geführt, seine Personalien überprüft und ihn dann "freundlich aufgefordert, zu gehen".

Bei der US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2016 schloss Trump mit 304 Wahlmännerstimmen vor Hillary Clinton mit 227 Stimmen ab. Bei den Wählerstimmen unterlag er seiner Kontrahentin. Dass Clinton die Wahl verlor, liegt am Mehrheitswahlsystem: Wer Präsident wird, richtet sich nicht nach der Gesamtzahl der Stimmen, sondern an der der gewonnenen Wahlmänner-Stimmen.

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