Leben/Gesellschaft

Tiercoach: Was Tierfreunde zu Weihnachten schenken

Liebes Christkind! Bitte bring’ mir ein Katzenbaby. Hallo Weihnachtsmann, ich hätte gerne einen Hund. – Wünsche nach einem Haustier sind nachvollziehbar, erweisen sich Vierbeiner doch als treue Freunde. Sie machen selbstsicher, streicheln die Seele, fördern die Gesundheit und lehren, Verantwortung für andere zu übernehmen. Nur: „Am Heiligen Abend unter dem Baum haben sie nichts verloren“, sagt Zoodoc Katharina Reitl.

Der KURIER-Tiercoach erklärt, wie Meerschweinchen, Sittich & Co. richtig geschenkt werden, warum eine Umschau im Tierheim sinnvoll ist, und was Vierbeiner erfreut.

Stellvertreter schenken

„Wenn der Wunsch nach einem Haustier gut überlegt ist und bei allen zu 100 Prozent besteht, nur dann sollte er erfüllt werden“, sagt Reitl. Der Trubel in der Stillen Nacht ist freilich nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Eine Tränke für den Hamster, eine Voliere für den Zebrafinken, ein Kratzbaum für die Katze oder eine Decke für den Hund bieten sich stellvertretend an. Auch ein Gutschein, eingelegt in ein Buch über die artgemäße Haltung, macht sich gut am Gabentisch. Die Zeit bis zur Anschaffung des Haustiers lässt sich dann zum Einlesen nützen.

Beratung in der Tierschutzeinrichtung

„In vielen Fälle lassen sich neue Familienmitglieder sehr gut über den Tierschutz finden“, sagt der Zoodoc aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Vierbeiner landen dort oft, weil sich ihr alter Besitzer nicht mehr kümmern kann. Auch andere Schicksalsschläge machen wohlerzogene und liebevoll sozialisierte Tiere herrenlos. Pfleger beraten; niemand will, dass der Schützling wieder zurückkommt.

Haustiere beschenken

„Viele Menschen, die bereits ein Haustier haben, wollen es zu Weihnachten beschenken; egal, ob die wirtschaftliche Lage angespannt ist“, sagt die Expertin. Eine ausgefallene Leckerei, wie ein feines Futter oder ein Keks nach eigenem Rezept, kommt meist besser an als ein neues Mäntelchen. Bei Spielzeug gilt es, auf die Qualität zu achten. Schadstoffe im Kunststoffball oder lose Federn an der Angel können der Gesundheit schaden. Bastelanleitungen für Tunnel oder Fummelbrett finden sich z. B. im Internet. „Man kann es simpel halten und mit Hausverstand aussuchen“, betont Reitl und ruft zum nachhaltigen Schenken auf.

Artgerecht verpacken

Das gilt ebenso in Bezug auf die Verpackung. Hunde und Papageien können Geschenke selbst aus Zeitungs- bzw. Packpapier oder einem Stofftuch wickeln. „Auf Glitzerpapier und Cellophan sowie Bänder und Schnüre sollte verzichtet werden“, sagt der KURIER-Tiercoach. Gesundheit geht vor.

Fremde Haustiere unterstützen

Die besinnlichen Feiertage sind nicht zuletzt ein guter Anlass, Hilfsbedürftige zu unterstützen. „Erkundigen Sie sich, ob es in ihrer Nähe eine Tierschutzeinrichtung gibt. Sie können dann als Engerl einem Bengel ein Packerl zukommen lassen.“ 

Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen  zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at