Leben/Gesellschaft

Peter Lindbergh: Frauen, wie Gott sie schuf

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Kate Winslet, wie Peter Lindbergh sie sieht

Ich halte das Schönheitsideal von heute für skandalös", sagt Starfotograf Peter Lindbergh bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Warum? "Dieser Wahn nach Jugend und Perfektion ist nur eine manipulierte Fiktion." Und so viel steht fest: Dieser Mann weiß, wovon er spricht. Denn immerhin war es der Fotograf aus Duisburg, der 1988 aus einer völlig neue Generation von Models, deren Namen zu merken sich kaum jemand die Mühe gemacht hätte, das kreiert hat, was man seither als Supermodels kennt: Linda Evangelista, Naomi Campbell, Tatjana Patitz, Cindy Crawford, Christy Turlington. Wichtiger, angebeteter als viele Hollywood-Diven. Reicher und exzentrischer als etliche der Modemacher, deren Kleiderverkauf sie fördern sollten, auch. Und schon damals überzeugte sein Stil, der sich an Dokumentarfotografen wie Dorothea Lange und Henri Cartier-Bresson orientierte, nicht an den Stereotypen gängiger Modefotografie. Und gerade dieser Stil war es, der die von ihm abgelichteten jungen Damen aus der anonymen Masse austauschbarer Models heraushob. "Nichts ist so sexy wie Persönlichkeit", sagt Lindbergh zu diesem Thema. "Sexy lässt sich nicht vortäuschen." Die weitverbreitete Methode mit viel Haut, Highheels und "Hintern raus" nennt er "eher tragisch".

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Nah wie nie: Hollywood-Star Jessica Chastain. „Unglaublich talentiert, unglaublich schön“, sagt Peter Lindbergh über sie

Im vergangenen Jahr gestaltete Lindbergh als erster Fotograf überhaupt seinen dritten Pirelli-Kalender. Stars wie Charlotte Rampling, Helen Mirren, Nicole Kidman, Penélope Cruz, Robin Wright, Rooney Mara und Uma Thurman standen ihm Modell, und die Bilder wirken intimer als jede Hochglanznacktaufnahme. Die schönsten unveröffentlichten Fotos dieser Sessions sind jetzt im Prachtband "Shadows On The Wall" (Taschen Verlag) erschienen. Weg mit dem Terror von Jugend und Perfektion, ist das Motto. "Es gibt keine Täuschung in seinen Bildern, und genau das will er", sagt Penélope Cruz über die Arbeit mit Lindbergh. "Man fotografiert nicht die Physiognomie eines Gegenübers, sondern die Gefühle der beiden Personen, die beim Fotografieren im Raum waren", ist ein Zitat, das Lindbergh "irgendwo" gefunden hat – und das seiner Vorstellung vom Fotografieren am nächsten kommt. Und die ist: einfach schön.

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Nicole Kidman, eine Frau, der man nichts vormachen kann“, sagt Lindbergh über die australische Diva.

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"Die Leute haben manchmal eine Vorstellung von einem. Sie wollen einen anders, vielleicht mehr sexy oder auch interessanter, als ...man ist. Aber bei Peter gibt es keine solchen Vorstellungen", sagt Uma Thurman über den Fotografen Peter Lindbergh

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„Es gibt keine Täuschung in seinen Bildern, und genau das will er“, sagt Penélope Cruz über die Arbeit mit Lindbergh.

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Julianne Moore nach dem Aufstehen, ohne Make-up: „Du bist perfekt, du bist wunderschön, sagte Peter zu mir“, erinnert sich
die Schauspielerin. Und: „Bei ihm fühlt man sich großartig.“

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Peter Lindbergh: „Shadows On The Wall“, Taschen
Verlag, Hardcover, 36 x 26 cm, 292 Seiten, 79,99 €