Leben/Essen & Trinken

Werbeschmäh des Monats: Wo sind die Beeren im Beeren-Tonic?

In dem Getränk „Original Wild Berry" findet sich nicht eine einzige Beere - dieses Kuriosum nimmt Foodwatch Österreich zum Anlass, den „Werbeschmäh des Monats“ an das Unternehmen Schweppes zu vergeben.

In dem Getränk stammen nicht einmal die Aromen laut Zutatenliste von echten Beeren, so die Konsumentenschützer. Die rosa Farbe des Getränks kommt von färbenden Konzentraten aus Hibiskus und Karotte. Weitere Zutaten: Neun Gramm Zucker pro 100 ml, Wasser, Kohlensäure und das Säuerungsmittel Citronensäure.

"Wenn ein Getränk vollmundig mit Wilden Beeren angepriesen wird, soll es diese auch enthalten. Wenn Beeren aber nicht einmal zum Aroma beitragen, finden wir das schlicht irreführend."

Aromen: So viel Natur steckt drin

Zum Mischen für Drinks an lauen Sommerabenden findet sich derzeit eine breite Palette an kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken mit der Geschmacksrichtung „Wild Berry“ in den Supermarktregalen. Ist es rechtlich erlaubt, dass diese Getränke nicht auf Basis von Früchten bestehen?

Eine EU-Aromen-Verordnung regelt, woher die Aromen in einem Lebensmittel oder Getränk kommen dürfen: "Aroma (ist ein) Erzeugnis, das (…) Lebensmitteln zugesetzt wird, um ihnen einen besonderen Geruch und/oder Geschmack zu verleihen oder diese zu verändern." Findet sich in der Zutatenliste nur der Hinweis „Aroma“ oder „Aromen“, müssen diese nicht aus natürlichen Rohstoffen stammen.

Die Konsumentenschutzorganisation meint: Wenn ein Getränk mit „wilden Beeren“ angepriesen wird, soll es diese auch enthalten. Im Mischgetränk „Raspberry & Rhubarb Tonic Water“ von Fever-Tree würden sich zumindest natürliches Rhabarber- und Himbeer-Aroma finden. Steht die Bezeichnung „natürlich“ vor dem Aroma, stecken zumindest 95 Prozent aus dem genannten Rohstoff in dem Lebensmittel. Woher die restlichen fünf Prozent stammen, bleibt aber hier ein Geheimnis.