Leben/Gesellschaft

Der Kuckuck und der Peilsender

Sie haben Namen wie Norbert, Ruth und Prinzregent und befinden sich derzeit auf großer Reise: Der deutsche Landesbund für Vogelschutz hat 13 Kuckucke mit solarbetriebenen Mini-Satellitensendern ausgestattet und in ihre Winterquartiere aufbrechen lassen. Das Ziel der Vögel: Afrika. Das Ziel der Forscher: Die genauen Flugrouten der Langstreckenzieher kennen zu lernen. Im Internet die Flugbewegungen auf einer Landkarte aktuell dargestellt.

Bedrohte Art

Cuculus canorus, so die wissenschaftliche Bezeichnung des Kuckucks, wird in der Roten Liste der bedrohten Arten geführt. Sein Brutbestand geht in den 25 EU- Staaten zurück. Seine Überlebenschancen werden als ungünstig bewertet – eine Folge des Klimawandels: Der Kuckuck ist als Langstreckenzieher und Brutparasit von seinen Wirten abhängig. Wirtsarten des Kuckucks, die kurze Strecken ziehen, kommen aber – vermutlich aufgrund klimatischer Veränderungen – immer früher in ihre Brutgebiete zurück. Das bedeutet eine große Gefährdung für den Kuckuck.

Forschungsprojekt

Mit dem laufenden Forschungsprojekt will der Landesbund für Vogelschutz LBV heuer wieder Daten über Zugverhalten und Biologie des Kuckucks sammeln und damit eine Grundlagen für Schutzmaßnahmen schaffen. Das Projekt soll u.a. klären, welcher Kuckuck welche Flugroute wählt, wo die Vögel auf afrikanisches Festland treffen, wo sie tatsächlich überwintern, warum immer weniger Tiere aus Afrika zurückkommen und ob sich die Kuckucke am Ende alle wieder treffen?

Aktivitäten

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Pavel und Juliane hielten sich bis vor wenigen Tagen noch östlich und westlich des Krüger Nationalparks in Südafrika und Mosambik auf. Nun sind beide einige hundert Kilometer Richtung Nord-Westen nach Sambia und Angola geflogen. „Ein Grund für diese Flugbewegungen ist wahrscheinlich, dass die Vögel derzeit den Regenfällen auf dem afrikanischen Kontinent folgen“, sagt die LBV-Biologin Friederike Herzog.
Die Aktivitäten der Vögel werden online dokumentiert – auf Landkarten, in einem Tagebuch. InLogbüchernzu jedem einzelnen Vogel erhalten Interessierte nahezu täglich neue Informationen über die besenderten Kuckucke.
Das internationale Forschungsprojekt des LBV ist für drei Jahre ausgelegt. Es wurde im April 2013 gestartet.