Bessere Lehrer für die Lehrer
Von Ute Brühl
Die Kinder an Österreichs Schulen sollen besser lesen lernen. Ein Weg dorthin ist laut Bildungsministerin Claudia Schmied eine verbesserte Lehreraus- und fortbildung. Diese Botschaft hören wir gerne. Denn das Studium ist an manchen – zum Glück nicht allen – Pädagogischen Hochschulen katastrophal.
Das hat viele Gründe. So wird derzeit jeder Student aufgenommen, auch wenn er noch so ungeeignet ist für den Job. Diese mäßig motivierten Studenten treffen auf mittelmäßige Lehrende, die ihren Job nur deshalb bekommen haben, weil sie gute Kontakte haben und nicht, weil sie die besten in ihrem Fach sind. Auch das Curriculum ist völlig veraltet – Interkulturelles Lernen ist etwa kein Pflichtfach. Das wirkt sich auf den Schulalltag aus. Besonders in Wien stöhnen die Direktoren über Junglehrerinnen, die ihr Handwerk nicht gelernt haben.
Wenn die Ministerin also besser ausgebildete Lehrer will, dann sollte sie sich als erstes die PH in der Ettenreichgasse kümmern. Denn gerade in Wien, wo der Migrantenanteil am höchsten ist, braucht es die besten Lehrer. Damit wir nicht noch eine verlorene Generation produzieren.