Kultur

Wenn die Weinbergschnecken einem Widerspenstigen gut schmecken

Wein, Weib und Gesang – eigentlich hat es Bernardo Stephani richtig gut. Denn der ewige Junggeselle und Möchtegern-Macho kreiert am mütterlichen Weingut nur Siegertröpfchen und punktet zwischendurch bei den weiblichen „Weinbergschnecken“. Doch dann muss Bernardo – ein Testament will es so – heiraten; und „Die Zähmung des Widerspenstigen“ kann beginnen.

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Es geht also recht turbulent zu in Peter Hofbauers und Vicki Schuberts (auch Regie) gleichnamigem Musical, das vor allem eines garantiert: Leichte, nur selten auch seichte, stets gute Unterhaltung mit vielen Musikhits.

Denn Hofbauer und sein Team bleiben dem bereits bei Musicals wie „Ti amo“ erprobten Rezept treu, vermischen eine Prise Weltliteratur (ja, Shakespeare steht Pate), mit allerlei witzigen Irrungen und Wirrungen samt diversen Wortspielen und Songeinlagen. Musiziert (Komposition: Christian Deix) wird von der kleinen Live-Band sehr, sehr gut; die Trefferquote der Pointen ist trotz ein paar Längen ziemlich hoch.

Viel Spielwitz

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Auch dank des Ensembles, das von Stefano Bernardin (als Bernardo Stephani) angeführt wird und mit sichtbarer Begeisterung bei der Sache ist. Bernardin gibt den von Ehe und Schicksal gebeutelten Weingut-Erben mit Freude am Slapstick. Erika Mottl ist eine tolle Übermutter, Erik Arno gestaltet den zartbesaiteten, heiratswilligen Bruder mit viel Lust am Schnulzengesang sehr gut.

Die Damen Miriam Mayr (als brave, auserkorene Ehefrau) und Pia Strauss (als resolute, heiratswütige Furie) machen eine gute Figur. Die „Herren“ Christian Deix, René Velazquez Diaz, Dieter O. Lendl sowie Clemens Aap Lindenberg (als dem Wein zusprechender Padre)und Thomas Stolzeti stehen in Nichts nach.