Kultur

Wenn die vollendete Einheit von Wort und Ton für Glücksgefühle sorgt

Was ist das für ein Saisonfinale! Grandios besetzte Wagner-Opern und eine musikalische Neueinstudierung des „Capriccio“ von Richard Strauss in absoluter Top-Besetzung – so macht Musiktheater einfach Freude.

Als „Konversationsstück für Musik“ hat Strauss seine letzte Oper (1942, Text von Strauss und Clemens Krauss) bezeichnet. Und tatsächlich: Im Haus am Ring hört, sieht und erlebt man (Reprisen am 24. und 27. Juni) eine nahezu vollendete Einheit von Wort und Ton. Das ist einerseits dem Orchester und Dirigent Dirigent Christoph Eschenbach zu danken, der sich vor allem bei den großen dramatischen Bögen wohlfühlt. Dass die Musiker Strauss intus haben, hört man aber auch in den delikat musizierten, feinsinnigen Passagen.

Renée Fleming ist eine Gräfin von Weltformat: Berührend, intensiv. Die Sopranistin spielt in Marco Arturo Marellis herrlich stilvoller Inszenierung zauberhaft. An ihrer Seite ein Ensemble der Luxusklasse: Bo Skovhus als Graf, Michael Schade als Flamand, Markus Eiche als Olivier, Kurt Rydl als Theaterdirektor La Roche, die wunderbare Angelika Kirchschlager als Clairon – sie alle treffen den richtigen Tonfall, machen wie auch die Sänger der kleinen Partien „Capriccio“ zum Ereignis. Wer nicht dabei sein kann: ORF 2 sendet am 27. Juni ab 22.30 Uhr live-zeitversetzt.

KURIER-Wertung: ***** von *****