Wehrschütz, ganz persönlich
Von Armin Arbeiter
Als Ukraine- und Balkanexperte Christian Wehrschütz im Oktober sein Buch „Mein Journalistenleben zwischen Darth Vader und Jungfrau Maria“ präsentierte, hatten er und sein Team seit Ausbruch des Ukraine-Krieges bereits mehr als 100.000 Kilometer zurückgelegt, Live-Einstiege, Interviews und Reportagen aus zahlreichen Städten und von Kriegsschauplätzen gesendet und sich mit sachlicher und unaufgeregter Berichterstattung in das kollektive Bewusstsein der Österreicher eingebrannt.
Sein Buch hat Wehrschütz allerdings zu großen Teilen vor Beginn des russischen Angriffskriegs geschrieben. Von seinen Anfängen als ORF-Korrespondent „in der Bundesrepublik Jugoslawien“ über seine Erfahrungen im Krieg in Nordmazedonien bis hin zum Ukraine-Krieg schildert Wehrschütz spannende – und mitunter unterhaltsame – Anekdoten aus seinem abenteuerlichen Leben.
Wie sollten sich Kameraleute und Journalisten kleiden? Wann stellt man in Interviews die heikelsten Fragen? Wie kommt man noch vor den hiesigen Medien zum Interview mit dem Präsidenten eines Landes?
Diese und viele weitere Fragen beantwortet Wehrschütz, stets darauf bedacht, auf sein oberstes Gebot – „innere Distanz und damit eine nüchterne und objektive Betrachtungsweise“ – hinzuweisen. Dass er dieses Prinzip hochhält zeigt nicht zuletzt die Auszeichnung zum „Außenpolitikjournalisten des Jahres 2022“.