Kultur

Volksoper: "Salut für Marcel Prawy"

Als Opernführer der Nation ist Marcel Prawy in die heimischen Geschichtsbücher eingegangen. Doch Prawy liebte nicht nur Oper und Operette. Er war es auch, der vielen Widerständen zum Trotz das amerikanische Musical in den Wiener Spielplänen, und da vor allem an der Volksoper, verankerte. An diese Tatsache erinnert das Haus am Gürtel mit einer Gala zu Ehren des 2003 gestorbenen Musik-Kenners. Reprise: Dienstag, 3. Jänner.

Swing "Salut für Marcel Prawy" nennt sich diese von Christoph Wagner-Trenkwitz klug erdachte und launig moderierte Hommage. Präsentiert werden dabei Szenen und Songs aus jenen Musicals, die Prawy am Gürtel produzierte oder zumindest produzieren wollte. Das ausgezeichnete Orchester der Volksoper unter dem exzellenten Dirigenten David Levi wandelt also auf den Spuren von Cole Porter, Leonard Bernstein, Irving Berlin, Frederick Loewe, George Gershwin, Jerome Kern oder Richard Rodgers. Swingend, flott und richtig, richtig gut.

Auch dank eines ausgezeichneten Ensembles. Johanna Arrouas, Sigrid Hauser, Adrineh Simonian, Stefan Cerny, Marco Di Sapia, Boris Pfeifer und Alexander Pinderak singen sich mit viel Engagement (und meist guten Stimmen) durch Hits aus Klassikern wie „West Side Story“, "Candide" (beides Bernstein), "Annie Get Your Gun" (Berlin), "Porgy and Bess" (Gershwin) oder "Carousel" (Rodgers).

Dazu gibt es Video-Einspielungen, Erinnerungen an Prawy (etwa von Adolf Dallapozza) und Gaststars. Die legendäre "Bess" Olive Moorefield spricht über "ihren Marcello" und die nicht minder legendäre Julia Migenes ist auch als Sängerin zu erleben.

"I Am Easily Assimilated" aus "Candide", "Somewhere" aus der "West Side Story" und natürlich "You’ll Never Walk Alone" aus "Carousel" – Migenes erinnert an die große Zeit des klassischen Musicals. Und natürlich an Prawy.