Vienna Shorts: Viktoria Schmid holt Österreichischen Kurzfilmpreis
Das Wiener Filmfestival Vienna Shorts ist am Dienstagabend in die Endrunde seiner 20. Jubiläumsausgabe eingebogen. Im Stadtkino wurden die mit insgesamt 30.000 Euro dotierten Preise des Hochamts des kurzgefassten cineastischen Schaffens vergeben. Das Leitungsduo Doris Bauer und Daniel Hadenius-Ebner zeigte sich mit der Jubiläumsausgabe kurzgefasst zufrieden: "Riesiger Andrang, wunderbare Gäste, intensive Tage." 2023 waren an sechs Tagen 340 Filme aus 58 Ländern zu erleben.
Big Apple
Die Hommage "NYC RGB", bei der Viktoria Schmid über sieben Monate hinweg aus ihrem Appartement im Big Apple filmte und die Aufnahmen danach mittels Farbfilter bearbeitete, erhielt bei der Gala am Abend den mit 4.000 Euro dotierten Österreichischen Kurzfilmpreis, der überdies mit Sachpreisen in Höhe von 2.000 Euro verbunden ist. Bei den internationalen Arbeiten setzte sich indes der philippinische Regisseur Stephen Lopez mit seiner Teenager-Dystopie "Hito" durch, der den Wiener Kurzfilmpreis (dotiert mit 5.000 Euro) für sich reklamieren konnte. Und die Sparte der Animationswerke entschied das kroatische Ehepaar Ivana Bošnjak Volda und Thomas Johnson Volda mit "Remember How I Used to Ride a White Horse" für sich, in dem es die Gäste im Café "White Horse" tagträumen lässt.
Oscar-Rennen
Mit der Ehrung in Wien sind alle drei Hauptgewinner auch für das Oscar-Rennen qualifiziert, respektive ist Schmid nun beim Österreichischen Filmpreis und sind die Voldas beim Europäischen Filmpreis im Rennen. Neben diesen weiteren Siegchancen erhielten die Filmschaffenden heuer allerdings keine Trophäen - zumindest keine statischen. Stattdessen wurde ihnen ebenso wie den weiteren Festivalgewinnerinnen und -Gewinnern Bäume im Wiener Stadtbild gewidmet. Baumoleander, Rosskastanie und Feldahorn sind auf der Festivalseite und im Wiener Baumkataster abrufbar und haben je einen QR-Code auf ihrer Plakette, mittels derer der entsprechende Kurzfilm in unmittelbarer Umgebung des Baums gestreamt werden kann.
Neben den drei Hauptehrungen vergeben die Vienna Shorts auch traditionell die Preise der Jury. So erhielt etwa der ungarische Animationsfilmer Balázs Turai mit "Amok" als bester Newcomer eine Residenz im Museumsquartier. Die Ehrung für die beste Bildgestaltung ging an Jungregisseurin Francesca de Fusco für ihre Darstellung aufkeimender lesbischer Lust in "Incroci". Im Österreich-Wettbewerb erhielt Jasmin Baumgartner für "Bye Bye, Bowser" den Jurypreis, die "Medienguerilla" Total Refusal für "Hardly Working" den neuen Spezialpreis der Jury in dieser Sektion.