Viagra zum Geburtstag kommt gar nicht gut
Von Alexandra Seibel
Viagra ist keine gute Idee. Zumindest dann nicht, wenn man es anlässlich des 40. Geburtstags der Ehefrau nimmt und es ihr dann erzählt. Unverständlicherweise fühlt sie sich nicht geehrt, sondern beleidigt. Auch Hämorrhoiden-Schau mit dem iPhone zählt nicht zu den Details, die das Sexleben aufregender machen.
Leslie Mann und Paul Rudd, Ehefrau und bester Freund des Komödienmeisters Judd Apatow, durchlaufen eine milde Midlife-Krise, die sie beide im Angesicht des 40er befällt. Die Neurosen des Upperclass-Pärchens mit seinen zwei Töchtern sind streckenweise wirklich witzig, allerdings auch eine Spur zu selbstverliebt. Besonders Leslie Mann weicht keine Sekunde mit ihrem ewig perfekten Make-up vom herrschenden Schönheitsideal ab.
KURIER-Wertung: **** von *****
Kerstin Giers in 28 Sprachen übersetzter Bestseller „Rubinrot“ (Teil 1 einer Trilogie) ist sowas wie das deutsche „Twilight“: Statt Vampiren und Werwölfen wildern hier Geheimlogen und Zeitreisende. Jugendfantasy im Zeitgeist.
KURIER-Wertung: *** von *****
Und wir bleiben im Zeitgeist, diesmal mehr dem der „Hobbits“: Eine acht Kilometer hohe Bohnenranke kracht in „Jack and The Giant“ in sich zusammen, und ein in Teig gerollter Ewan McGregor soll dann in den Backofen geschoben werden: Bombastische Fantasy trifft hier auf charmante Märchenunterhaltung (nach „Hans und die Bohnenstange“) . In den USA kam man damit kurz sogar auf Platz 1 der Charts.
KURIER-Wertung: *** von *****
Wieder einmal das Genre der singenden Senioren: Diesmal sind es immerhin die herausragende Vanessa Redgrave (als krebskranke Ehefrau) und der einstmals für seine Schönheit so berühmte Terence Stamp (als mürrischer Ehemann), die da im Chor klassische Lieder und Heavy Metal intonieren. Der Film birst nicht gerade über vor Originalität, aber die Darsteller sind einfach tränenrührend großartig.
KURIER-Wertung: *** von *****
Boxeo Constitución.Filmdebüt von Jakob Weingartner, Bruder des Filmregisseurs Hans („Die fetten Jahre sind vorbei“). Er hat sich für seine eher konventionelle Doku ein filmisches Thema ausgesucht: Boxen. In Buenos Aires porträtiert er eine Boxhalle mit großartigen alten Trainern und aufstrebenden Boxern. Weingartner interessiert sich wenig fürs Boxen, noch wirklich für Menschen. Er verfilmt eher die Idee, wie Boxen der Weg aus sozialem Elend sein kann. Ja, eh wahr. Aber nichts Neues.
KURIER-Wertung: *** von *****