Kultur

"Pasolini": Traumtänzerische Fahrt endet im Tod

Der bis heute nicht restlos geklärte Tod des links-intellektuellen Filmemachers Pier Paolo Pasolini inspirierte US-Regisseur Abel Ferrara ("Bad Lieutenant") zu einem seiner besten Filme: In "Pasolini", einer liebevollen Hommage des Amerikaners an sein großes Vorbild, führt Ferrara verschiedene, manchmal etwas verwirrende Erzählstränge zusammen. Zu den stärksten Momenten zählen die stilsicher komponierten Rekapitulationen von Pasolinis letzten Begegnungen mit Freunden und Journalisten kurz vor seinem Tod. Willem Dafoe als Pasolini bekommt hinter seiner getönten Brille eine fast unheimliche Ähnlichkeit mit dem grausam ermordeten, schwulen Regisseur. Dass er Englisch spricht, stört nicht, sondern verweist auf die Fiktion seines Charakters. In einer traumtänzerischen Sequenz fährt er im Auto durch die Nacht, auf der Suche nach Abenteuer, seinem Tod entgegen.

INFO: Pasolini. F/BE/I 2014. 84 Min. Von Abel Ferrara. Mit Willem Dafoe, Maria de Medeiros, Ninetto Davoli.

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