Kultur

Theaterbetrieb: Alle fordern klare Ansagen, keiner kann sie geben

Coronakrise. Acht österreichische Landestheater in sieben Städten (von Bregenz über Salzburg und Linz bis Graz) fordern schrittweise die Öffnung für den Produktionsbetrieb und für Vorstellungen ab August. Man brauche „belastbare Regeln zur Aufnahme des Theaterbetriebes, die Planungssicherheit für die neue Spielzeit geben“, betonten die Intendanten in ihrer gemeinsamen Aussendung.

Doch so einfach ist es nicht, wie Veronica Kaup-Hasler, die parteifreie Wiener Kulturstadträtin, nach dem ersten „Forum Kultur und Gesundheit“ am Dienstag einbekennen musste. An diesem hatten u.a. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und Vertreter vieler Kulturbereiche teilgenommen, darunter Bogdan Roščić (Staatsoper), Alexandra Althoff (Burgtheater, Bettina Leidl (KunsthausWien), Matthias Naske (Konzerthaus), Matti Bunzl (Wien Museum) und Jan Nastteil (Wiener Symphoniker).

„Latente Bedrohungen“

Es galt, angesichts der Coronakrise „verschiedene Planungsperspektiven für Wien zu besprechen“. Die Crux dabei, so Kaup-Hasler gegenüber der APA: „Wir sind abhängig von den Entscheidungen und Erlässen des Bundes.“ Da die beigezogenen Experten nicht dieselben sind, die die Regierung beraten, habe es durchaus „Fragen gegeben, die im Raum stehen geblieben sind“. Etwa, warum für das Gastgewerbe früher Lockerungen gelten als für die Kulturbranche. Niemand könne jedoch echte Prognosen für die mittel- und langfristige Entwicklung abgeben: „Klare Antworten kriegen wir nicht. Auch Experten können nur die nächsten Wochen betrachten.“ Am unproblematischsten sei, sagt Kaup-Hasler, sicher der Museums- und Ausstellungsbereich, deutlich schwieriger werde der Theater- und Konzertbetrieb: „Wir müssen lernen, mit diesen latenten Bedrohungen umzugehen.“