Frau der Superlative: Taylor Swift fürs Wohnzimmer
Von Christina Böck
Es gibt keinen Superstar, der derzeit so omnipräsent ist wie Taylor Swift. Selbst ihrer eigenen Branche fernen Veranstaltungen drückt sie ihren Stempel auf, siehe zuletzt dem Super Bowl. Bei der Sportveranstaltung feuerte sie ihren Freund, Footballer Travis Kelce, an und zog recht viel Aufmerksamkeit auf sich.
Es gibt wahrscheinlich auch keinen Popstar, der derzeit reicher ist als Taylor Swift. Und das kommt nicht von ungefähr. Ihre Konzertreise „The Eras Tour“ landete im Vorjahr im Guinness-Buch der Rekorde – als kommerziell erfolgreichste Tournee weltweit. Schätzungsweise über eine Milliarde US-Dollar hat die Popsängerin damit eingenommen – und die Tournee ist noch lang nicht zu Ende. Die Auftritte dauern jeweils mehr als drei Stunden, kein Wunder, präsentiert doch Swift mehr als 40 Songs aus ihrer 20-jährigen Karriere.
Der Renner im Kino
Ohne Superlative macht es die 34-Jährige momentan nicht. Bei drei ihrer Konzerte in Kalifornien wurde mitgefilmt, daraus entstand ein Mitschnitt, der vergangenen Sommer in die Kinos kam. Es war – natürlich – der besucherstärkste Konzertfilm aller Zeiten. Er spielte rund 238 Millionen Euro an den Kinokassen ein. Ab Freitag ist der Film auf Disney+ als Stream abrufbar. Er trägt nun den Zusatz „Taylor’s Version“ im Namen, weil vier zusätzliche Songs zu hören sind und es nach dem Abspann auch eine Akustik-Session mit bisher ungezeigten Performances gibt.
Bändchen in Massen
Mit ihrer Tour hat Swift im Vorjahr ein globales Phänomen geschaffen. Ob sich die Faszination ins Wohnzimmer übertragen lässt, ist fraglich. Lebt doch das Swift-Fantum vor allem von einem sehr starken Community- und Zusammenhaltsgedanken. Buntes Symbol dafür sind die geschätzten Abermillionen Freundschaftsbändchen, die während ihrer Konzerte die Besitzer wechseln. Selbst Hollywoodstars basteln mit: Margot Robbie trug ihr Bändchen sogar zur Golden-Globe-Verleihung. Wäre Swift an den Erlösen der Plastikperlenverkäufe beteiligt, wäre sie überhaupt Fantastilliardärin.
Feindbild für Trump-Anhänger
Die ganze Welt liebt also Taylor Swift? Nun, nicht ganz. Donald Trump zum Beispiel nicht so. Die Sängerin hatte sich vor vier Jahren für die Wahl von Joe Biden ausgesprochen und seither immer wieder ihre Fans aufgerufen, wählen zu gehen. Weil rechten Anhängern die Macht dieser Frau – die als ehemaliger Countrystar auch republikanische Wähler beeinflussen könnte – bewusst und wohl auch unheimlich ist, beginnt nun eine Art Kampagne: Sie soll eine Verschwörung anführen, die Biden zum Sieg verhelfen will. Wird wahrscheinlich nicht lange dauern, bis sie versteckte Hinweise dafür im Konzertfilm finden...