Kultur

Tatort: "Mord kann niemals Kunst sein"

Münster ist in heller Aufregung: Kurz vor den Skulptur-Tagen (tatsächlich finden in Münster alle 10 Jahre die "Skulptur Projekte" statt) treibt ein Mörder sein Unwesen. Kommissar Frank Thiel ( Axel Prahl) und die Kunstszene – das passt nur schwer zusammen. „Kunst? Was für mich, Frank Thiel, Kunst ist? Wenn der FC St. Pauli (Hamburger Kult-Fußballverein, Anm. d. Red.) 0:4 im Rückstand liegt und dann noch 5:4 gewinnt. Das ist Kunst!“, sagt Axel Prahl über seine Figur, die er heute, Sonntag, auf ORF 2 (20.15 Uhr) bereits zum 32. Mal verkörpert.

Gewohnt pointenreich, versteht sich, denn das ist ja auch das Markenzeichen der Fälle aus Münster, die in Deutschland stets für Rekordeinschaltquoten sorgen. Der im April dieses Jahres zu sehende „Fangschuss“ erzielte die beste „Tatort“-Quote seit fast 25 Jahren: In Deutschland waren 14,56 Millionen dabei, via ORF 2 verfolgten 866.000 die Ermittlungen.

Sünder

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Diesmal sind die beiden deutschen Publikumslieblinge Thiel und Professor Boerne (Jan Josef Liefers) in der Kunstszene unterwegs. Ein Milieu, in das Kommissar Thiel nur widerwillig eintaucht. Aber dafür hat er ja seinen dauerkiffenden „Vadder“ (Claus D. Clausnitzer) und den uunbelehrbaren Boerne. Vor allem der Rechtsmediziner bewegt sich gewohnt wortgewandt, stilsicher und egozentrisch am Parkett der internationalen Kunstszene und entdeckt dabei auch den Künstler in sich. Bussi links, Bussi rechts. Alles kein Problem – immerhin gilt es, einen Serienmörder zu fassen.

Aber was ist eigentlich passiert? Das neue Werk des Aktionskünstlers G.O.D. (Aleksandar Jovanovic) sorgte im Vorfeld der Skulptur-Tage in Münster für negative Schlagzeilen: Bei der ausgestellten Clownfigur vor dem Rathaus handelt es sich um die Leiche des ehemaligen Stadtrats, der vor einiger Zeit vom Vorwurf des Missbrauchs Minderjähriger freigesprochen wurde. Wohl zu unrecht, denn der Mord scheint ein Racheakt zu sein. Es bleibt aber nicht bei einem Toten. Der zweite Mord folgt zugleich – auch diese Leiche wird in der Skulptur eines Künstlers versteckt. Und auch dieses Mal hat sich das Mordopfer einiges zu Schulden kommen lassen. Schnell ist klar: Die „Sünder“ der Stadt sind das Ziel eines Serienmörders.