Kultur

Stars der Woche: BEATSTEAKS

Geniale Keyboard-Line, zeitgemäßer Tanzbodenbeat und der kränkste Gitarrensound, den man seit Langem gehört hat – „Yours“, der Titel-Track, gehört auf Anhieb zu meinen absoluten Lieblingssongs. Aber: Darf man als Punk-Band überhaupt so groovig sein? „Punk, wie ich ihn definiere, hat nicht ausschließlich mit Musik zu tun. Da geht’s um Einstellung. Und so gesehen werden wir wohl immer Punks bleiben“, sagt Arnim Teutoburg-Weiß, Sänger der Beatsteaks im Interview. „Immer feste druff macht schon auch Freude. Aber eben nicht immer“, sagt Bassist Torsten Scholz grinsend.

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Recht haben sie, nicht umsonst sind die Beatsteaks eine der erfolgreichsten Combos im deutschsprachigen Raum. Mit einer Prise Soul haben sie schon immer gern ihre Songs gewürzt, auch Karibisches ist ihnen nicht fremd, ganz wie bei den legendären Punkern von The Clash. Jetzt überzeugen sie auch noch mit Sounds aus dem Great American Rock-Book. „Mrs. Right“ passt perfekt auf jeden Highway, zu „No Surprises“ könnte ohne Probleme ein mächtiger V8-Zylinder tuckern und „Filthy Crime“ hebt nach einer sommerlich leichten Strophe mit einem 80s-High-School-Rock-Refrain ab.

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Dazu kommt die Hip-Hop-Slacker-Hymne „L auf der Stirn“, gemeinsam mit ihren Kumpels von Deichkind, Superstar Jamie T singt „Hate To Love“ und Françoise Cactus von Stereo Total flötet mit ArnimVelosolex“. 21 Songs, nicht eine Minute Langeweile. „Wir wollten ein Mixtape für unsere Fans machen“, sagt Arnim, „weißte, wie diese Kassetten mit deinen Lieblingssongs, die du früher jemandem geschenkt hast, in den du verliebt warst. Und dieses Mixtape ist für unsere Fans.“ Danke, wir lieben euch auch!

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POP
LUST FOR LIFE
LANA DEL REY

Das vierte Album der Diva – und längst ist klar, dass Del Rey ALLES, was sie singt, jedes Whitman-Zitat und jede JFK-Hommage, jede ihrer Inszenierungen als tragische femme fatale, Trailerpark-Prinzessin und melancholische Gangsterbraut auch tatsächlich so meint. Schmerz, Obsession und zum Unglück verdammte Liebe sind in allem, was sie tut immanent – und verschmelzen auf den vorliegenden 16 Songs zu einem dunklen und wunderschönen Album. (Universal)

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SCHLAGER
EVERYTHING NOW
ARCADE FIRE

Kein Wunder, dass die Kritikerkollegen böse sind. Die Kanadier liebte man wegen ihres Heilsarmee-Pathos und Songs, die auch fürs Hochamt taugen. Oder man hasste sie dafür. Und jetzt: Abba statt Alternative Rock, es geht zum Foxeln in die Landeier-Disco. Aber: Auf perfide Weise zaubern uns einige Songs („Everything Now“, „Creature Comfort“) ein Lächeln ins Gesicht. Beim unerträglich abgelutschten Reggae von „Chemistry“ gehen dann aber doch die Lichter aus … (Sony)

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WORLD
JAM JAM
ADAMA DICKO

So stimmig hat sich die Fusion aus westafrikanischer und westlicher Musik schon lange nicht angehört. Der Ngoni-Virtuose aus Burkina Faso verbindet das Beste aus allen Welten, sein Gitarrero Soudre Elise spielt geniale Licks und Soli zu den verschleppten Grooves aus der Subsahara, Sigi Finkels Saxofon peppt den Reggae von „Rasta Never Die“ genau richtig auf, dazu perlen Dickos federleicht gezupften Läufe auf seinem harfenartigen Instrument. Großartig. (redpmusic)

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ROCK/ELECTRONIC
EXILE IN THE OUTER RING
EMA

Erika M. Anderson war noch nie die niedliche Rockerin von nebenan. Und die aktuelle Lage in den USA lässt sie nicht sanfter werden. Man spürt ihre Wut („Aryan Nation“), aber auch ihre Empathie für die an den Rand gedrängten. Dass sie aus dieser Gefühlslage großartige Songs zwischen elektronischer Wucht („Breathalyzer“, „Fire Water Air LSD“), Rock („33 Nihilistic And Female“) und coolem Minimal-Groove („I wanna Destroy“) zimmert, ist ein echtes Glück. (City Slang)

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