Kultur

Selfies von einst im Kulturforum New York

Sie sind in sozialen Medien allgegenwärtig, werden von Teenagern ebenso wie von Staatsoberhäuptern geschossen: "Selfies", mit dem Smartphone in ausgestreckter Hand aufgenommene Selbstporträts. Die prominent besetzte Gruppenausstellung "Self-Timer Stories" im österreichischen Kulturforum in New York nähert sich ab 18. Juni dem Phänomen mit einem Blick auf Feminismus und technische Entwicklung.

Kunsthistorikerin Felicitas Thun-Hohenstein versammelt dazu Werke aus der im Museum der Moderne Salzburg situierten, österreichischen Fotosammlung des Bundes und ergänzt sie mit internationalen Positionen. Zu sehen ist eine Vielfalt an durch Selbstauslöser entstandenen Porträts von größtenteils Künstlerinnen wie Katrina Daschner, Carola Dertnig, VALIE EXPORT, Friedl Kubelka, Carolee Schneemann und Laurel Nakadate. "Self-Timer Stories" zeige, "wie Identitäts- und Fotodiskurse im Modus des Ent-Fixierens für emanzipatorische visuelle Politik eingesetzt werden können, die nicht bei den Subjekten sondern bei den Bildern und den Bild-Blick-Beziehungen ansetzen", heißt es in einer Aussendung.

Impressionen der Ausstellung

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Die legendäre feministische Künstlerin Martha Wilson nimmt bei der Eröffnung am 17. Juni im Austrian Cultural Forum ein Re-enactment ihrer Performance "Self Portrait" von 1973 vor und tritt tags darauf mit ihrer Band DISBAND auf. Wie die Bandmitglieder bereits über 70 Jahre alt ist auch Carolee Schneemann, die am 19. Juni ihren Kurzfilm "Fuses" (1965) zeigt und an einer Podiumsdiskussion teilnimmt.

Im Herbst ist die Ausstellung erweitert unter dem Titel "Selbstauslöser" im Museum der Moderne Salzburg zu sehen.

Info: "Self-Timer Stories" von 18. Juni bis 8. September im Austrian Cultural Forum New York, Eröffnung am 17. Juni um 18 Uhr. "Selbstauslöser" im Museum der Moderne Salzburg, Eröffnung am 28. November. www.acfny.org