Kultur

Secession gegen umstrittenen Essl-Deal

Der Vorstand der Secession sprach sich am Freitag in einem offenen Brief an Kulturminister Thomas Drozda „dezidiert gegen die aktuelle Entscheidung“ aus, die „befristete Übernahme der Sammlung Haselsteiner, vormals Essl, in der Albertina für die Dauer von 27 Jahren mit jährlich 1,1 Millionen Euro zu fördern“. Man teile die Sorge, die der Museologe Dieter Bogner am 5. April im KURIER-Interview geäußert hat.

Angesichts der angespannten Fördersituation für Kunst und Kultur und den viel zu niedrigen Ankaufsbudgets der Museen erscheint dem Vorstand der Secession die Entwicklung in der Causa Essl als ein sehr problematischer kulturpolitischer Schritt: „Auch vor dem Hintergrund der alarmierenden prekären Verhältnisse der österreichischen Künstler und Künstlerinnen sehen wir in der Vereinbarung zwischen dem österreichischen Staat und der Haselsteiner Stiftung vor allem die Förderung einer privaten Sammlung. Das ist keine kulturelle Investition, die allen zugutekommt. Bereits 2014 haben wir in unserem Statement gegen den Ankauf der Sammlung Essl deutlich gemacht, dass wir selbstverständlich jede Form von kulturellem Engagement und privater Sammlungstätigkeit begrüßen, es jedoch für fatal halten, wenn solche Sammlungen in Zusammenhang mit öffentlichen Einrichtungen verhandelt werden, sei es als Ankaufskonvolut oder Dauerleihgabe.“

Die Secession bittet Drozda daher, „die Auflösung des Vertrages zu veranlassen und die finanziellen Mittel stattdessen in eine aktive Sammlungspolitik zu investieren und den Museen als Ankaufsbudgets zur Verfügung zu stellen“.