Sanierung des Wien Museum angeblich finanziert, SPÖ uneins
Von Thomas Trenkler
Die Sanierung des Wien Museums am Karlsplatz samt Ausbau ist finanziert. Angeblich. Andreas Mailath-Pokorny, seit 2001 Wiener Kulturstadtrat (SPÖ), hat seine innere Ruhe gefunden. Gebetsmühlenartig wiederholt er: „Der Bau des Wien Museums ist keine Glaubensfrage, sondern Realität. Der totgesagte Patient erfreut sich bester Gesundheit. Das Projekt wird umgesetzt.“ Auch Godot wird kommen. Die Frage ist immer nur: Wann?
Und um dieses Wann drückt sich Andreas Mailath-Pokorny herum. Vor bereits achteinhalb Jahren, im August 2009, kündigte er einen Neu- oder zumindest Erweiterungsbau an. Doch erst mit Verspätung fand der Wettbewerb statt, den Winkler + Ruck und Certov im Herbst 2015 gewinnen konnten. Seither spricht der Stadtrat von zwei Varianten: „Eine konventionelle Finanzierung und ein PPP-Modell. Beide bergen Chancen und Risiken in sich, beide werden ergebnisoffen geprüft, eine Entscheidung dazu wird demnächst fallen.“ So lautete vor einem Monat die Antwort von auf einen Wien-Museum-Neu-Nekrolog im Falter .
Und genau die gleichen Worte verwendete Mailaths Pressesprecherin am Mittwoch: „Nach wie vor werden beide Varianten geprüft.“ Ein privater Investor wäre, würde er sich fürs Prüfen und Rechnen derart lange Zeit lassen, bereits bankrott gegangen sein. In der Tat ist dieser Stehsatz eine Bankrotterklärung. Der künftige Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hingegen will ein Lebenszeichen setzen. Aus seinem Umfeld hört man daher: „Die Finanzierung ist gesichert!“ Und man wundert sich im Rathaus, warum der Kulturstadtrat dieses freudige Ergebnis nicht endlich bekannt gibt. Quasi als Osterbotschaft. Ausgebaut werden könne zudem unabhängig von der Frage, ob die Verbindung zum Winterthur-Gebäude aus ästhetischen Gründen gekappt wird – und dieses im Gegenzug aufgestockt werden darf. Aber Mailath sinniert. Oder stimmt er insgeheim der Kronen Zeitung , die den Ausbau als „fette Matratze“ verhöhnt, und Gustav Peichl zu? Der Architekt hält das Projekt schlicht für „ein Verbrechen“.