Emmerich vs Cameron: Kleinkrieg der Actionregisseure
Von Laurenz Reidinger
Bei der diesjährigen Comic-Con im kalifornischen San Diego bezichtigte der Hollywood-Regisseur Roland Emmerich seinen Kollegen James Cameron, sich zu sehr einzumischen. Damit nahm der Deutsche in einer Fragerunde unter der Leitung seines Branchenkollegen Antoine Fuqua Stellung zu einem potenziellen gemeinsamen Filmprojekt mit Cameron aus dem Jahr 2007, von welchem er sich zurückgezogen habe. Dabei ging es um eine Neuauflage des Science-Fiction-Streifens „Fantastic Voyage.“
„Cameron ist zu bevormundend“
Emmerich wirft dem dreifachen Oscarpreisträger, der in der Produktion lediglich eine beratende Rolle hätte einnehmen sollen, vor, dass sein Input zum Projekt geradezu anmaßende Züge angenommen hätte. Der Deutsche, der 1999 eine Goldene Himbeere für "Godzilla" gewonnen hatte, habe versucht mit Cameron zusammen zu arbeiten. Allerdings gab er bereits 2007 in einem Interview an, er habe sich von dem Projekt zurückgezogen, als Folge eines Telefonats. Darin soll sich der Titanic-Regisseur beschwert haben über das Drehbuch, welches noch nicht seinen Qualitätsansprüchen gerecht geworden wäre. Besonders Emmerichs Entscheidung, den Film in der Gegenwart spielen zu lassen, missfiel angeblich dem Oscarpreisträger.
Nun meldet sich James Cameron zu Wort
Der Avatar-Regisseur reagierte nun auf die Aussagen des Deutschen: „Ich selbst habe nie etwas Negatives über Roland gesagt. Egal, aber wenn er meint, ich mische mich viel ein, dann hat er recht.“ Weiter führt er aus: „Natürlich werde ich meine Meinung zu einem Skript äußern, wenn ich daran mitgearbeitet habe.“ Was das angebliche Telefonat angeht, bestreitet Cameron, dass dieses je stattgefunden hätte und gibt an, er habe mit allen Beteiligten intensiven Kontakt gehabt, doch mit Emmerich maximal zwei Minuten darüber gesprochen.