Kultur

"Rheingold": Bitte viel mehr davon!

Wunderschön!" "Traumhaft!", "Vollendet!" Mit diesen Superlativen bedachten viele Besucher der Wiener Staatsoper eine Aufführung von Richard Wagners "Rheingold". Und der Autor dieser Zeilen kann sich den Lobeshymnen nur anschließen. Galten sie doch vor allem Dirigent Christian Thielemann, der mit diesem "Vorabend" seinen ersten "Ring" am Ring begann und dabei musikalische Maßstäbe setzte. Denn Thielemann und Wagner - das ist eine Kombination, bei der alles stimmt. Wenn dann auch das Orchester zu philharmonischen Höhenflügen ansetzt, ist ein Wagner-Erlebnis der Superlative (samt fast 30 Minuten Jubel) garantiert. Thielemann kostet Wagners Musik herrlich aus, erschließt einen packenden, betörenden Klangkosmos, der in den Bann zieht. Grandios!

Und die Sänger? Adrian Eröd ist ein hinreißender Loge, Tomasz Konieczny ein toller Alberich, Anna Larsson eine berührende Erda, Ain Anger (Fafner)und Rollen-Debütant Lars Woldt (Fasolt) lassen keine Wünsche offen. Wolfgang Schmidt (Mime), Alexandra Reinprecht (Freia), Markus Eiche (Donner), Herbert Lippert (Froh), Janina Baechle (Fricka) fügen sich ein. Albert Dohmen (Wotan) schlägt sich wacker; die Rheintöchter (Ileana Tonca, Ulrike Helzel, Zoryana Kushpler) sind in Ordnung. Das wahre Ereignis aber findet im Graben statt. Am Sonntag wohl auch bei der "Walküre".

KURIER-Wertung: ***** von *****

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