Kultur

Mieser Sound, tolle Optik & wuchtige Rhythmen

Danke, dass ihr mit uns geschwitzt habt!“ So verabschiedete sich Josh Homme, Frontmann von Queens of The Stone Age, Dienstag von seinem „immer großartigen“ Wiener Publikum. Tatsächlich hatten 10.000 Fans bei Sauna-Temperaturen fast zwei Stunden in der Stadthalle verbracht, um der kalifornischen Band und ihrem Stoner-Rock zu huldigen. Weil Songwriter Homme stilprägend war, in brachiale Metal-Attacken schwere Blues-Riffs, psychedelische Tupfer und viel Bass hineingepumpt hat, sind die Queens nach 17 Karriere-Jahren zur Mainstream-Band gewachsen.

Dröhnen

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Deshalb drängeln sich am Rand der Stadthalle viele, die rein aus Neugier gekommen sind. Aber nicht nur deshalb dringen die QOTSA-Songs heute nicht bis ganz nach hinten. Das tut nur der Bass. Der vibriert, auch wenn man im letzten Winkel steht, noch in jedem Knochen. Der Sound ist mies und dröhnend, prügelt bei Live-Favoriten wie „No One Knows“ alle Feinheiten nieder.

Anders die Songs des jüngsten Albums: Da sitzt Homme gelegentlich am Piano, singt zu reduzierter Instrumentierung von seinem Nahtod-Erlebnis während einer Operation im Jahr 2010.

Grandios auch die visuelle Umsetzung mit Animationen des Künstlers Boneface. Doch kaum hat die sensationelle Optik die vor der Hitze in die Buffet-Gänge geflohenen Neugierigen zurück in die Halle geholt, überwiegt bei „Go With The Flow“ und „A Song For The Dead“ wieder das Dröhnen.

Die Hard-Core-Fans vorn im Wave Breaker stört das nicht. Doch wer von den anderen Queens Of The Stone Age schon mal gesehen hat, etwa in Graz 2011, der weiß: Das geht besser.

KURIER-Wertung: *** von *****

Bilder: Queens Of The Stone Age 2011 in Graz