Premiere: Nina spielt mit dem Feuer
Von Dieter Chmelar
Die exzentrische Schauspielerin Anna findet sich plötzlich am Tiefpunkt ihrer Karriere wieder. Die Theaterpremiere ging ihretwegen den Bach runter, ihr Exfreund hat schon eine Neue und ihr Alter übersteigt mittlerweile jenes, bis zu dem man noch von Papa aus dem Dreck geholt wird, bei Weitem. Alles schreit nach Neubeginn. Doch kommen tut vorerst nur die Feuerwehr – in Gestalt des knackigen Christian (Murathan Muslu). Das verhieß der Filmverleih vorab als Inhalt und als Motiv, sich die heiße Premiere von „Anna Fucking Molnar“ mit Nina Proll (43) im Wiener Gartenbau-Kino anzuschauen oder – wie die doch eher durchwachsenen Kritiken im Vorfeld warnten – anzutun.
Anna träumt von Titelfoto
Manch einer ortete in dem an sich rasanten und gagreichen Streifen ziemlich genau den Antifeminismus, den die Proll jüngst mit umstrittenen Statements zur aktuellen #metoo-Debatte lustvoll befeuerte („Mich hat noch nie jemand belästigt; ich finde sexuelle Annäherungen von Männern grundsätzlich erfreulich“).