ORF-Journalistin Eva Twaroch unerwartet verstorben
Eva Twaroch, die Frankreich-Korrespondentin des ORF, ist am Sonntag im Alter von 55 Jahren unerwartet in Paris verstorben. Das teilte das öffentlich-rechtliche Medienunternehmen in einer Aussendung mit. Twaroch, 1963 in Wien geboren, arbeitete seit 1982 für den ORF. Ab 1991 war sie Leiterin des Pariser ORF-Büros. Noch am 28. Dezember hatte Twaroch für die "Zeit im Bild" berichtet.
"Ich bin zutiefst betroffen vom völlig überraschenden Ableben von Eva Twaroch. Eva Twaroch war eine herausragende Journalistin, die durch viele Jahre unser Publikum über die Geschehnisse in Frankreich informiert hat. Eva Twaroch berichtete immer aktuell mit allergrößtem Einsatz von den Brennpunkten des Geschehens und hat mit größter Kompetenz die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen analysiert und verständlich gemacht", äußerte sich ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz.
"Große Persönlichkeit"
"Mit Eva Twaroch verliert der ORF eine große Persönlichkeit, die das Korrespondentennetz maßgeblich geprägt hat. Als Redakteurssprecherin der ORF-Korrespondenten hat sie sich durch viele Jahre auch für die Entwicklung der anderen Büros und die Interessen der Korrespondenten eingesetzt. In dieser schweren Stunde gilt das Mitgefühl der ganzen Familie", so Wrabetz weiter.
Twaroch wurde 1963 in Wien geboren. 1982 begann sie als freie Mitarbeiterin des ORF. Sie war sowohl für die französische Redaktion von „Radio Österreich International“ als auch für die Kulturredaktion und die Fernseh-Außenpolitik journalistisch tätig. Parallel dazu arbeitete Eva Twaroch auch als Journalistin für französische Medien. Ab 1991 war sie ORF-Korrespondentin und Leiterin des Pariser ORF Büros. 1999 wurde ihr vom damaligen französischen Europaminister Pierre Moscovici der von Frankreich und Österreich gemeinsam vergebene Joseph-Roth-Journalistenpreis verliehen. Im Februar 2007 erhielt Eva Twaroch das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich.
- Weitere Reaktionen auf den Tod Twarochs:
"Mit Eva Twaroch verliert der ORF eine herausragende Journalistin und Korrespondentin. Twaroch hat uns allen viele Jahre lang mit hohem Engagement und großer Sachkenntnis Frankreich und die französiche Politik nahegebracht. Mein Mitgefühl gehört ihrer Familie und ihren Freundinnen und Freunden", sagt Bundespräsident Alexander Van der Bellen zum Tod der ORF-Journalistin.
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka: "Eva Twaroch hat als herausragende Journalistin und ORF-Korrespondentin viele Jahre über die Geschehnisse in Frankreich berichtet. Mit Eva Twaroch verliert Österreich eine große Persönlichkeit, die umsichtig und analytisch über die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen informiert hat. Mein gesamtes Mitgefühl gilt in diesen Stunden ihren Angehörigen."
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zeigte sich via Social Media von der "schrecklichen Nachricht" bestürzt.
"Mit Eva Twaroch verliert der ORF eine Persönlichkeit, die wichtige und wertvolle journalistische Arbeit im Ausland geleistet hat und das Korrespondentennetzwerk maßgeblich geprägt hat", sagt Medienminister Gernot Blümel.
Für die SPÖ sprach Mediensprecher Thomas Drozda von einer "sehr traurigen Nachricht aus Paris" und einem Verlust. Er habe Eva Twaroch als äußerst kompetente Journalistin kennenlernen dürfen.
Betroffen zeigt sich auch FPÖ-Mediensprecher Hans-Jörg Jenewein in einer Aussendung: "Eva Twaroch war eine Vorzeigejournalistin des ORF. Über Jahrzehnte hinweg hat die äußerst professionelle Korrespondentin den Zusehern des ORF internationale Politik und europäische Zusammenhänge aus Frankreich fundiert und kompetent vermittelt. Mein gesamtes Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden ihrer Familie."
ÖJC-Präsident Fred Turnheim, der Twaroch seit ihrem ersten Arbeitstag in der Fernseh-Bundesländerredaktion kennt, zeigt sich tief betroffen vom frühen Tod der Journalistin: "Wir trauern aufrichtig um eine journalistisch und menschlich hervorragende Kollegin. Liebe Eva, vielen Dank!".
"Ihre erfrischende Art, ihr wacher Geist und ihre große Hingabe zu ihrem Beruf werden uns und dem ORF-Publikum fehlen. Wir sind entsetzt und traurig, Eva für immer verloren zu haben. Ihre Menschlichkeit und Kollegialität wird uns im Gedächtnis bleiben. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind in diesen schweren Stunden bei Evas Familie", hieß es in einer Aussendung des ORF-Redakteursrats.