ORF-Großprojekte: Kleine Änderungen
Schritt für Schritt zu einem neuen ORF-Programm: Am 9. September startet Fernsehdirektorin Kathrin Zechner die erste Phase der sogenannten "Programmreformkette", die auf mehrere Jahre angelegt ist. In einem Interview mit der APA am Montag gab sie weitere Details ihrer Pläne bekannt. Zwei "Großprojekte" stehen im Zentrum dieser ersten Ausbaustufe: Die Neueinführung des wochentäglichen Mittagsmagazins auf ORF 2 und die Neugestaltung des Mittwochabends auf ORFeins.
Der Mittwoch-Hauptabend startet mit einer Kaufserie, die 2013 durch eine Eigenproduktion ersetzt werden soll. Anschließend stehen drei neue eigenproduzierte Formate auf dem Programm. Unter dem Arbeitstitel "Candid Camera" bringt ORFeins eine Art "Versteckte Kamera".
Ab etwa 22.00 Uhr folgt eine Dokusoap unter dem Arbeitstitel "A-Team", bei der Österreicher von einem Prominenten und dessen Team Hilfe in kniffeligen Lebenslagen Hilfe bekommen. Und ab 22.50 Uhr will Zechner ein neues Reportage-Format mit Mari Lang etablieren, die Zechner für eine der großen Nachwuchshoffnungen des Senders hält. "Wir trauen Mari Lang zu, dass sie mit ihrer Art der Reportage einen Akzent auf ORFeins setzt."
Ebenfalls zur ersten Phase gehört die neue Mittagsschiene auf ORF 2. Wer das neue Mittagsmagazin präsentieren wird, wird allerdings erst im Herbst bekannt gegeben. Zuletzt fiel immer wieder der Name Claudia Reiterer. Wichtig ist für Zechner, dass ORF 2 mit diesem Format "eine Dreiviertelstunde mehr an Infoprogramm bietet – und das täglich". Inhaltlich wird die Mittagsschiene von "den Teams des Vorabends, die wir jetzt schon haben, und den Kollegen aus den Bundesländern" gestaltet. Der ORF beweise damit, "dass er sehr effizient produzieren kann". Bieten soll das Mittagsmagazin "ein umfangreiches Paket aus Information, Service und Talk". Im Zuge dessen bekommt die Kochsendung "Frisch gekocht" einen neuen Sendeplatz um 14 Uhr.
"Donnerstag Nacht" wird "Dienstag Nacht"
Neben den Großprojekten hat Zechner für Herbst auch noch einige "kleine, aber feine Änderungen" im Gepäck. Erneuert wird etwa der ORF-2-Vorabend. Die Inhalte der bestehenden Sendungen "Heute in Österreich", "Konkret" und "Jahreszeit" bleiben erhalten. Grundsätzlich gehe es darum, die Synergien zwischen den Hauptabteilungen sowie dem Mittagsmagazin, den Informationssendungen und den Landesstudios bestmöglich zu nutzen und die Themen aus dem Mittagsmagazin im Vorabend wieder aufzugreifen.
Der Donnerstag wird künftig zum Euro-League-Tag, damit wird die "Donnerstag Nacht" zur "Dienstag Nacht". Kleine Änderungen gibt es auch am Samstagvorabend, wo ein neues "Science Paket" das Wissenschaftsmagazin "Newton" in ein geeignetes Rahmenprogramm betten will. Einen neuen Look bekommt außerdem die "Matinee" am Sonntagvormittag.
Die Kosten für den ersten Reformschritt belaufen sich laut Zechner auf fünf bis sieben Millionen Euro netto.