"Open House Wien": Häuser schauen, Stadt entdecken
Das Verborgene – zumindest für zwei Tage – an die Oberfläche bringen will Iris Kaltenegger: Der Architektin geht es darum, "dass die Wiener ihre eigene Stadt entdecken, die Stadt wahrnehmen". Beim von ihr initiierten Projekt "Open House Wien" am 13. und 14. September werden erstmals 70 architektonisch wertvolle Gebäude für Besucher geöffnet.
Zum Beispiel das "Tunesische Dorf" auf dem Dach eines Altbauhauses in der Radetzkystraße, das Coworking Space "Zur goldenen Forelle" in Breitensee oder die runde Einsegnungskapelle aus dem Jahr 1935 am Friedhof der Namenlosen hinter den Getreidespeichern am Alberner Hafen.
So etwas gibt es bereits – bis nach New York – in 22 Städten. Jetzt ist auch Wien dabei. Das Format ist, offenbar weil es so simpel ist und einfach Türen öffnet, sehr erfolgreich.
Gebäude mit Flair
Vorbild für die Aktion, bei der Gebäude aus allen Zeitepochen und mit allen Funktionen – Bauten zum Wohnen, aber auch für Gewerbe und Arbeitswelt, Sport und Freizeit sowie sakrale und Bildungseinrichtungen – zu besichtigen und zu erleben sind, ist vor allem London.
Die Idee von "Open House Wien" ist, die architektonischen Besonderheiten von Räumlichkeiten allgemein verständlich zu präsentieren. Dazu gehören auch Gespräche mit Menschen, die dort wohnen oder arbeiten.
Iris Kaltenegger ging es bei der Auswahl der Projekte in Wien einerseits um die Architekturvermittlung "face to face", was die Akzeptanz für ungewöhnliche architektonische Ideen erhöhen dürfte.
Andererseits gibt es auch viele architektonisch spannende Beispiele in den oft weniger beachteten Außenbezirken – wie "Klein Brasilien" in der Donaustadt – zu entdecken, so Kaltenegger: "Interessante Konzepte, Gebäude mit einem besonderen Flair, spannender Architektur – mit schönen Geschichten, die diese Gebäude und ihre Bewohner erzählen".
Open House öffnet die Türen der Stadt: