Kultur

Männer und ihre stolzen Rauschebärte

Bärte gelten längst nicht mehr als Zeichen für Ungepflegtheit. Spätestens seit Hollywood-Schönlinge wie George Clooney und Brad Pitt stolz ihre Vollbärte auf den roten Teppichen dieser Welt präsentierten, sieht man üppig behaarte Gesichter nicht mehr nur bei Hipstern und Holzfällern.

"Vollbärte gibt es jetzt von Brooklyn bis Sturgis in South Dakota - und überall dazwischen", sagt US-Fotograf Joseph D.R. OLeary im KURIER-Mailinterview. Er findet es "großartig, dass Bärte zu einem derart verbindenden Element unter Männern geworden sind. Kerle schauen einfach cool aus damit. Es ist wie eine große Bruderschaft".

Kein Friseur-Katalog

Seit einem Jahr arbeitet OLeary an dem Projekt "Of Beards and Men". Er fotografiert Männer und ihre Bärte, puristisch, in zentraler Perspektive und vor grauem Hintergrund (siehe Bilderstrecke). Dabei wollte er nicht den Look eines Friseur-Katalogs schaffen, sondern die individuelle Persönlichkeit der Bartträger unterstreichen. Mehr als 130 Männer kamen bereits in die umgebaute Scheune auf seiner Farm in Minnesota - zunächst angelockt durch Mundpropaganda und über das Internet. Nachdem OLeary dort die ersten Fotos präsentierte, kamen Rückmeldungen von überall aus den Vereinigten Staaten.

Per Crowdsourcing über die Internetplattform Kickstarter will OLeary bis 15. August ausreichend Spenden sammeln, um seinen Traum vom eigenen Hochglanz-Fotobuch zu verwirklichen. Ergänzt mit Texten von Kunsthistorikern und Essayisten, soll "Of Beards and Men" ein Dokument der Männlichkeit in der gegenwärtigen Gesellschaft werden.