Nestroy-Preise: Andrea Breth wird für ihr Lebenswerk geehrt
Andrea Breth wird bei der 20. Nestroy-Gala am 24. November im Theater an der Wien mit dem Nestroy-Preis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Bestes Stück ist "Hass-Triptychon - Wege aus der Krise" von Sibylle Berg in der Koproduktion der Wiener Festwochen und dem Maxim Gorki Theater Berlin. Für weitere elf Kategorien hat der Wiener Bühnenverein heute, Montag, die Nominierungen bekanntgegeben.
"Während der letzten 20 Jahre seines Bestehens hat der Nestroy-Preis immer wieder beweisen können, wie exakt sich der Puls des Zeitgeschehens anhand dieser Auszeichnung bemessen lässt", freute sich Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Halser (SPÖ) laut Aussendung. "Unsere diesjährige Ehrenpreisträgerin Andrea Breth ist eine herausragende Regisseurin, die über die Grenzen von Europa hinaus eine einzigartige Stellung einnimmt. Mit unverwechselbarer Handschrift, Präzision und Autorentreue kreiert diese Spezialistin des psychologisch-realistischen Stiles Meisterwerke der Schauspielkunst." Die Tatsache, dass Peter Handke letztes Jahr für sein Lebenswerk geehrt worden sei und heuer mit dem Literatur-Nobelpreis, "stimmt mich für die nächsten 20 Jahre unseres Wiener Theaterpreises mehr als zuversichtlich und glücklich", so die Stadträtin.
Als Beste Schauspielerin sind Anna Drexler, Steffi Krautz, Caroline Peters, Maja Schöne und Andrea Wenzl nominiert, auf einen Nestroy in der Kategorie Bester Schauspieler dürfen Benny Claessens, Lukas Holzhausen, Jörg Pohl, Steven Scharf und Johannes Silberschneider hoffen. In der Nebenrollen-Sparte sind diesmal Rainer Galke, Evi Kehrstephan, Alexandra Krismer, Christoph Luser und Oda Thormeyer nominiert.
Für die Beste Regie gehen Kornél Mundruczó für Molnars "Liliom" (Koproduktion der Salzburger Festspiele und dem Thalia Theater Hamburg), Dušan David Pařizek mit "König Ottokars Glück und Ende" am Volkstheater und Johan Simons mit "Woyzeck" (Koproduktion des Burgtheaters und dem Schauspielhaus Bochum) ins Rennen.
Um den Preis als bester Nachwuchs rittern bei den Frauen Pinar Karabulut mit der Inszenierung "Endstation Sehnsucht" am Volkstheater, Enis Maci als Autorin von "Autos" (Schauspielhaus Wien) und Anna Rieser als Grace in "Dogville" (Landestheater Linz). Bei den Männern sind Moritz Beichl mit der Inszenierung "Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war" (Landestheater Niederösterreich), Niklas Doddo als Phil in "Die Mitte der Welt" (Theater der Jugend) und Matthias Rippert mit der Inszenierung "Ernst ist das Leben - Bunbury" (Landestheater Linz) im Rennen.
Die Beste Bundesländer-Aufführung kommt aus dem Schauspielhaus Graz ("Die Revolution frisst ihre Kinder!), dem Landestheater Linz ("Kasimir und Karoline") oder dem Stadttheater Klagenfurt ("Vor Sonnenaufgang" von Ewald Palmetshofer nach Gerhart Hauptmann, Stadttheater). Als Beste Aufführung im deutschsprachigen Raum ist neben "Dionysos Stadt" an den Münchner Kammerspielen und "Häuptling Abendwind" am Deutschen Schauspielhaus Hamburg auch "Tartuffe oder das Schwein der Weisen" von PeterLicht nach Moliére (Theater Basel) nominiert.
Der Preis für die beste Ausstattung wurde heuer nicht vorab bekannt gegeben, hier sind mit Katrin Brack mit "Deponie Highfield" (Koproduktion Wiener Festwochen und Burgtheater), Monika Pormale für "Liliom" (Koproduktion der Salzburger Festspiele und dem Thalia Theater Hamburg) und Raimund Orfeo Voigt für "Der einsame Weg" (Theater in der Josefstadt) und für "Sommergäste" (Salzburger Festspiele) drei Kandidaten im Rennen.
Für den Nestroy-ORF-III-Publikumspreis stehen fünf Schauspielerinnen und fünf Schauspieler zur Wahl: Ruth Brauer-Kvam, Thomas Frank, Pauline Knof, Johannes Krisch, Lucy McEvil, Birgit Minichmayr, Tobias Moretti, Caroline Peters, Bernhard Schir und Peter Simonischek. Die Abstimmung läuft von 11. bis zum 23. November auf http://tv.orf.at/orfdrei. ORF III überträgt die Gala, bei der Maria Köstlinger, Florian Teichtmeister und ORF-III-Moderator Peter Fässlacher nach einem Skript von Nicolaus Hagg durch den Abend führen, live-zeitversetzt ab 20.15 Uhr.
Nestroy-Preis 2019: Die Nominierungen:
Beste Schauspielerin
- Anna Drexler als Marie in
"Woyzeck" von Georg Büchner,
Koproduktion
Burgtheater,Schauspielhaus Bochum,
Akademietheater
- Steffi Krautz als Blanche DuBois
in "Endstation Sehnsucht" von
Tennessee Williams, Volkstheater
- Caroline Peters als Anna in
"Medea" von Simon Stone nach
Euripides, Burgtheater
- Maja Schöne als Julie in "Liliom"
von Ferenc Molnár, Koproduktion
Salzburger Festspiele, Thalia
Theater Hamburg
- Andrea Wenzl als Elisabeth in
"Glaube, Liebe, Hoffnung" von Ödön
von Horváth, Burgtheater
Bester Schauspieler
- Benny Claessens in
"Hass-Triptychon - Wege aus der
Krise" von Sibylle Berg,
Koproduktion Wiener Festwochen,
- Maxim Gorki Theater Berlin
Lukas Holzhausen als Rudolf von
Habsburg in "König Ottokars Glück
und Ende" von Franz Grillparzer,
Volkstheater
- Jörg Pohl als Liliom in "Liliom"
von Ferenc Molnár, Koproduktion
Salzburger Festspiele, Thalia
Theater Hamburg
- Steven Scharf als Lucas in "Medea"
von Simon Stone nach Euripides,
Burgtheater, und als Franz Woyzeck
in "Woyzeck" von Georg Büchner,
Koproduktion Burgtheater,
Schauspielhaus Bochum,
Akademietheater
- Johannes Silberschneider als
Jacobowsky in "Jacobowsky und der
Oberst" von Franz Werfel, Theater
in der Josefstadt
Beste Darstellung einer
Nebenrolle
- Rainer Galke als Margarethe von
Österreich/Paltram Vatzo/Friedrich
Zollern in "König Ottokars Glück
und Ende" von Franz Grillparzer,
Volkstheater
- Evi Kehrstephan als Anna in
"Biedermann und die Brandstifter"
von Max Frisch, Volkstheater
- Alexandra Krismer als Oberst
Kovacs, Valerie von Taußig,
Fräulein Hirschwitz, Polizeirat
Fuchs in "Radetzkymarsch" von
Joseph Roth, Dramatisierung von
Elmar Goerden, Theater in der
Josefstadt
- Christoph Luser als Erich Spitta
in "Die Ratten" von Gerhart
Hauptmann, Burgtheater
- Oda Thormeyer als Frau Muskat in
"Liliom" von Ferenc Molnár,
Koproduktion Salzburger
Festspiele, Thalia Theater Hamburg
Beste Regie
Kornél Mundruczó mit "Liliom" von
Ferenc Molnár, Koproduktion
Salzburger Festspiele, Thalia
Theater Hamburg
Dušan David Pařizek mit "König
Ottokars Glück und Ende" von Franz
Grillparzer, Volkstheater
Johan Simons mit "Woyzeck" von
Georg Büchner, Koproduktion
Burgtheater, Schauspielhaus
Bochum, Akademietheater
Bester Nachwuchs weiblich
- Pinar Karabulut mit der
Inszenierung "Endstation
Sehnsucht" von Tennessee Williams,
Volkstheater
- Enis Maci als Autorin von "Autos",
Uraufführung, Schauspielhaus Wien
- Anna Rieser als Grace in
"Dogville" von Lars von Trier,
Landestheater Linz
Bester Nachwuchs männlich
- Moritz Beichl mit der Inszenierung
"Der Tag, an dem mein Großvater
ein Held war" von Paulus
Hochgatterer, Landestheater
Niederösterreich
- Niklas Doddo als Phil in "Die
Mitte der Welt" von Andreas
Steinhöfel, Theater der Jugend
- Matthias Rippert mit der
Inszenierung "Ernst ist das Leben
- Bunbury" von Oscar Wilde,
Landestheater Linz
Beste Ausstattung
- Katrin Brack für "Deponie
Highfield" von René Pollesch,
Koproduktion Wiener Festwochen,
Burgtheater
- Monika Pormale für "Liliom" von
Ferenc Molnár, Koproduktion
Salzburger Festspiele, Thalia
Theater Hamburg
- Raimund Orfeo Voigt für "Der
einsame Weg"von Arthur Schnitzler,
Theater in der Josefstadt und für
"Sommergäste" von Maxim Gorki,
Salzburger Festspiele
Spezialpreis
- "Das Dorf" von Nesterval, Konzept
und Regie Herr Finnland,
Koproduktion Nesterval und brut
Wien
- "Ungebetene Gäste" von DARUM
(Laura Andreß, Victoria Halper,
Kai Krösche), Produktion DARUM,
Kooperation mit WERK X-Petersplatz
- "3 Episodes of Life" von Markus
Öhrn, Koproduktion Wiener
Festwochen und Institutet,
kofinanziert von Kampnagel und
Künstlerhaus Mousonturm
Beste Off-Produktion
- "Anstoß - Ein Sportstück" von
Jakub Kavin, Theater Arche
- "Liliom.Club" nach "Liliom" von
Franz Molnár und "Fight Club" von
David Fincher, Regie und Konzept
Ernst Kurt Weigel, Koproduktion
Das Off-Theater und
das.bernhard.ensemble
- "The Bruno Kreisky Lookalike" a
Sitcom in 10 Episodes von Toxic
Dreams, Text und Regie Yosi
Wanunu, Koproduktion Toxic Dreams
und WUK performing arts
Beste Bundesländer-Aufführung
- "Die Revolution frisst ihre
Kinder!" ein Film- und
Theaterprojekt von Jan-Christoph
Gockel & Ensemble, Kooperation
Schauspielhaus Graz,
Africolognefestival
- "Kasimir und Karoline" von Ödön
von Horváth, Inszenierung Susanne
Lietzow, Landestheater Linz
- "Vor Sonnenaufgang" von Ewald
Palmetshofer nach Gerhart
Hauptmann, Inszenierung Georg
Schmiedleitner, Stadttheater
Klagenfurt
Beste Aufführung im
deutschsprachigen Raum
- "Dionysos Stadt" Inszenierung
Christopher Rüping, Münchner
Kammerspiele
- "Häuptling Abendwind" von Johann
Nepomuk Nestroy, Inszenierung
Christoph Marthaler, Deutsches
Schauspielhaus Hamburg
- "Tartuffe oder das Schwein der
Weisen" von PeterLicht nach
Moliére, Inszenierung Claudia
Bauer, Theater Basel