Kultur/Musik

Motörhead: Lemmys Herz schlägt wieder im Takt

Hardrock-Musiker Lemmy Kilmister (67) hat mit seiner Band Motörhead beim Heavy-Metal-Festival in Wacken nur ein verkürztes Konzert gespielt. Nach 30 Minuten ging die Gruppe am Freitagabend von der Bühne - angekündigt waren 75 Minuten. „Das ist alles, was er momentan tun kann“, erklärte Festival-Chef Thomas Jensen anschließend auf der Bühne. Vor dem Wacken Open Air hatte die Band als Wackelkandidat gegolten. Grund war Kilmisters angeschlagene Gesundheit mit Herzproblemen. Kurz vor dem Start des Festivals hatten die Veranstalter dann erklärt: Motörhead kommen. Das Festival geht mit am Samstag zu Ende.

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Die dunklen Seiten

Todesfall: Überschattet wurde das Festival vom Tod eines 52-Jährigen. Er war am Freitagmorgen in seinem Zelt gefunden worden, Helfer konnten nichts mehr für ihn tun. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, werde von einer natürlichen Todesursache ausgegangen. Ein Unfall oder ein Verbrechen schlossen die Beamten aus. Ein Obduktion werde es nicht geben.

Ärztliche Hilfe: Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zählte insgesamt rund 2.700 Festival-Besucher, die medizinische Hilfe benötigt hätten - meist wegen kleinerer Blessuren. Schwer verletzt hatte sich am Freitag ein 22-Jähriger aus Kiel, als er die Gaskartusche an einem Campingkocher wechseln wollte. Ausströmendes Gas soll sich an einem Grill entzündet haben - die Kartusche explodierte. Am Samstag lag der 22-Jährige nach Angaben der Polizei im künstlichen Koma. Sanitäter hatten zuvor erklärt, eine akute Lebensgefahr bestehe nicht.Wegen den hohen Temperaturen gab es unzählige Kreislaufzusammenbrüche. Abkühlung suchten die Besucher im örtlichen Schwimmbad und in der Waschstraße (siehe Bilder).

Diebstähle: Alleine an den ersten beiden Festivaltagen soll es Diebstähle "im mittleren zweistelligen Bereich" gegeben haben, zitierte der Rolling Stone die Polizei. Ebenfalls soll es auf dem Festivalgelände zu einem Raubüberfall mit Verletzten gekommen sein. "Wir hatten wenige Anzeigen und wenig Gewalt für eine Veranstaltung dieser Größe", sagte ein Sprecher. Es habe zwar wieder Diebstähle aus Zelten gegeben, aber nicht deutlich mehr als in den vergangenen Jahren. "Wir sind jedes Mal überrascht, wie wenig hier passiert", resümierte er weiter.

Brand: Das erste Feuer gab es schon am Mittwochabend. Unbekannte schossen mit einer Leuchtpistole auf Zelte, Besucher konnten das Feuer rasch löschen.