Breitwieser holt Generali Foundation nach Salzburg
Von Michael Huber
Es wirkt ein wenig wie eine Heimholung am Kontinent der Kunstinstitutionen: Sabine Breitwieser, die Direktorin des Salzburger Museums der Moderne (MdM), bringt die einst von ihr gegründete und Wiener Generali Foundation in ihren Einflussbereich zurück. Die 2100 Werke starke Sammlung geht als Dauerleihgabe für zunächst 25 Jahre an das Salzburger Museum, bis 2016 soll die Institution samt Bibliothek nach Salzburg übersiedelt sein. Der Betrieb in der Wiedner Hauptstraße in Wien wird eingestellt.
Fusion
Und bietet ihr reichlich Material, um den Museumsbetrieb mit ihrer bevorzugten Kunst zu bespielen.
Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (V) begrüßte wiederum die „große Aufwertung des Hauses im internationalen Leihverkehr“: Durch die Bestände der Generali-Sammlung sei das MdM besser aufgestellt, um auch andere internationale Kunst nach Salzburg holen zu können.
Hintergrund
Breitwieser hatte die Wiener Generali Foundation 2007 im Unmut verlassen, nachdem der Versicherungskonzern eine Zusammenlegung mit der damaligen Bawag-Kunststiftung in den Räumlichkeiten in Wien-Wieden beschlossen hatte. Seit 2010 bespielt die Foundation die Räume unter der Führung von Sabine Folie wieder alleine. Nun aber sei die „Generali Foundation in Wien an ihre Grenzen gekommen“, befand Generali-Vorstandsvorsitzender Peter Thirring bei einer Pressekonferenz am Freitag. Besonders die größere Sichtbarkeit der Sammlung sei ein Vorteil in Salzburg: „Hier spielen wir in einer anderen Liga.“
Der Generali-Konzern will im Rahmen der Partnerschaft MdM-Mitarbeiter zur Bearbeitung der Sammlung sponsern und ein Ankaufsbudget zur Verfügung stellen. Breitwieser erklärte, sie zähle in der Übergangsphase auf das bestehende Team: Bis zur Fertigstellung eines Depots 2016 – das MdM braucht rund 3000 m² Staufläche – lagern die Kunstwerke der Generali Foundation weiterhin in Wien.