Kultur

Metro Kinokulturhaus endgültig eröffnet

Verbessert, verschönert, veredelt": Nach dem Pre-Opening im vergangenen Jahr eröffnet das Metro Kinokulturhaus in der Wiener Innenstadt – rechtzeitig zum anstehenden Viennale-Beginn – erneut seine Pforten. Dreieinhalb Jahre habe die Sanierung, zuletzt der historischen Außenfassade mithilfe des Bundesdenkmalamts, gedauert. Und nun habe sich das Filmarchiv Austria einen alten Traum erfüllt, sagte der Leiter der Institution, Ernst Kieninger über die finale Eröffnung seiner neuen Hauptspielstätte.

Alle Inhalte anzeigen
Das Budget für die Sanierung betrug zwei Millionen Euro, 80 Prozent davon habe man über eigene Mittel und Privatpersonen finanziert, sagt Kieninger. Besonders stolz wäre er auf die "cineastischen Oberflächen" von Architekt Gregor Eichinger. Ein rot gewürfelter Teppich breitet sich nicht nur auf dem Boden des Kinofoyers aus, sondern kriecht auch die Wände hinauf: Das sei Kino, das man sich anziehen und mit allen Sinnen darin versinken könne, erklärte Eichinger sein samtiges Etui-Konzept.

Die Gesamtfläche des Metro Kinokulturhauses umfasst 1.800 Quadratmeter und bietet auf vier Etagen zwei Kinosäle und drei Ausstellungsräume. Um diese zu bespielen, sind jährlich zwei Ausstellungen geplant.

Bewegte Bilder der letzten Jahrhunderte

Alle Inhalte anzeigen
Den Anfang macht die programmatische Schau "Kinomagie – Was geschah wirklich zwischen den Bildern?" (6. Oktober bis 30. März); sie präsentiert optische Medien und bewegte Bilder der letzten Jahrhunderte.

An die 300 Exponate werden präsentiert, darunter einige aus den Beständen des Filmarchivs, die meisten aber aus der berühmten Sammlung von Werner Nekes. Der avantgardistische Filmemacher, Sammler und Theoretiker Werner Nekes gilt als ein "Wiederentdecker des Pre-Cinemas" und besitzt eine der weltweit bedeutendsten Kollektion optischer Objekte und Medienliteratur. Diese reichen von wunderbaren Laternae-Magicae-Apparaturen, handkolorierten Guckkastenbildern über faszinierende chinesische Schattenfiguren bis hin zu knallbunten stroboskopischen Scheiben. In der Ausstellung "Kinomagie" komme man dem Kino in seiner Ur-Form "so nahe wie selten", so Ernst Kieninger.

Johnny Flash

Alle Inhalte anzeigen
Zeitgleich eröffnet auch eine Retrospektive, die die Filmarbeiten von Werner Nekes (bis 4. Dezember) zeigt, darunter Avantgarde-Klassiker wie "Uliisses" , seinen ersten Langfilm von 1980. Zu Nekes’ "Schülern" zählten übrigens auch Christoph Schlingensief und Helge Schneider: Mit letzteren drehte er seine wohl bekannteste Arbeit – die Schlagerfilm-Parodie "Johnny Flash", mit Helge Schneider in der Hauptrolle.