Kultur/Medien

"Standard": Chefredakteur Martin Kotynek geht

"Standard"-Chefredakteur Martin Kotynek verlässt die Redaktion. Das berichtet die APA. Er hatte im November 2017 als damals 34-Jähriger die Chefredaktion der Zeitung übernommen.
Davor war Kotynek stellvertretender Chefredakteur von "Zeit Online" in Deutschland gewesen.  

Davor war er Investigativjournalist bei der "Zeit" und früher bei der "Süddeutschen Zeitung" in München als Politikredakteur zuständig für das "Thema des Tages". Studiert hat Kotynek Neurobiologie; 2014 war er Knight Journalism Fellow in Stanford, wo er sich unter anderem mit Innovationsmanagement und Leadership im Journalismus befasste.

Einvernehmliche Trennung

Kotynek verlasse nach sechs Jahren im gegenseitigen Einvernehmen mit Herausgeber Oscar Bronner und Vorstand Alexander Mitteräcker das Unternehmen. Bis auf weiteres übernehmen Nana Siebert, Petra Stuiber und Rainer Schüller (alle bisher stellvertretende Chefredakteur:innen) als Team die Leitung der Redaktion. Das berichtete das Medium auf seiner Website.

"Standard"-Gründer und Herausgeber Oscar   Bronner bedankte sich bei Kotynek "für seine erfolgreiche Arbeit, die die Qualität unseres Journalismus und unsere investigative Kraft massiv gestärkt hat". Der Nachfolger von Alexandra Föderl-Schmid in der Chefredaktion habe den "Standard" in seinem Sinne geführt: "unabhängig, liberal und kritisch". Geschäftsführer Alexander Mitteräcker verwies wiederum auf einige Meilensteine, die in den vergangenen Jahren erreicht wurden, darunter den Vollzug der Integration von Print und Online. "Unter seiner Leitung wurde eine moderne Zeitung entwickelt, die den Puls der Zeit trifft. Der Ausbau innovativer digitaler Formate, allen voran unsere Podcast-Angebote, hat unsere Bandbreite nachhaltig erweitert."

Unterschiedliche Sichtweisen führten zur Trennung

In jüngster Zeit habe man aber unterschiedliche Sichtweisen "hinsichtlich unserer Möglichkeiten am Markt und wie wir diesen begegnen sollten" gehabt, weshalb man im "bestem Einvernehmen" auseinander gehe. Der studierte Neurobiologe Kotynek, der zunächst im Wissenschaftsjournalismus tätig war, kam über die "Süddeutsche Zeitung" und die "Zeit" nach Wien, wo er zum Zeitpunkt seines Antritts der Jüngste in der Riege der österreichischen Tageszeitungschefs war.