68. Song Contest: Absagenserie wegen Gaza-Krieg beim Rahmenprogramm
Die Veranstalter des 68. Eurovision Song Contests (ESC) im schwedischen Malmö sind mit einer Welle von Absagen für das Rahmenprogramm konfrontiert. Im Lauf der vergangenen Woche sagten insgesamt acht Künstler und Veranstalter Auftritte im Vorfeld des Song Contests ab. Grund für die Rückzieher sind laut der schwedischen Nachrichtenagentur TT die israelische Teilnahme an dem Wettbewerb und die Rolle Israels im Gaza-Krieg.
Nachdem seit Anfang April bereits mehrere lokale Acts, darunter das in der schwedischen Vorausscheidung für den Song Contest zweitplatzierte Duo Medina, ihre Konzerte im Rahmenprogramm des ESC unter ausdrücklicher Berufung auf die Teilnahme Israels abgesagt hatten, zogen am Dienstag die vierfache Grammy-Gewinnerin Titiyo und ihre schwedische Songwriter-Kollegin Dotter nach. Titiyos Management gab offiziell "logistische Gründe" für die Absage an.
Auch die Verantwortlichen von Malmö Pride, die laut TT als Co-Veranstalter eines ebenfalls geplanten Konzerts mit Österreichs ESC-Ikone Conchita alias Thomas Neuwirth fungierten sollten, haben abgesagt. Das Konzert mit Conchita soll nach Auskunft des Managements von Neuwirth aber wie geplant am 6. Mai in Malmö über die Bühne gehen.
In den letzten Wochen haben rund 1.000 schwedische Kunstschaffende einen Aufruf zum Boykott gegen eine israelische Teilnahme beim ESC in Malmö unterzeichnet. Vergangenen Mittwoch demonstrierten einige Aktivisten lautstark vor dem Malmöer Rathaus. Die Stadtverwaltung hatte davor klargemacht, dass sie "kein Land von der Teilnahme am Eurovision Song Contest" abhalten werde.
Der Eurovision Song Contest findet von 7. bis 11. Mai in Malmö statt. Von 4. bis 6 Mai gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit zahlreichen geplanten Auftritten und Veranstaltungen. Österreich ist beim 68. ESC mit der Sängerin Kaleen vertreten, die in der zweiten Vorrunde am 9. Mai mit dem Song "We Will Rave" um den Einzug ins Finale singen wird.