Kultur/Medien

Richard Schmitt ist nicht mehr Chefredakteur des "Exxpress"

Der streitbare Boulevard-Journalist Richard Schmitt verlässt die Onlineplattform "Exxpress". Das teilte Herausgeberin Eva Schütz Mittwochabend der APA mit. Sie wird Schmitts Agenden gemeinsam mit den Stellvertretern übernehmen. Schmitt hatte zuletzt Gerüchte über seine Ablöse bestritten.

➤ Aus dem Archiv: Eva Schütz und Richard Schmitt gründeten 2021 ein "mittiges" Medienprojekt

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Öffentlich wird keine Schmutzwäsche gewaschen

Böse Worte gibt es zum Abschied nicht. In den letzten Monaten hätten sowohl Schmitt als auch sie an einer Neuorientierung gearbeitet. Schmitt widme sich künftig neuen eigenen Projekten, während sie sich als Herausgeberin auf die Weiterentwicklung und Positionierung des "Exxpress" konzentriere.

An der FPÖ orientiert

Die Neugründung fand im Jahr 2021 statt. "Exxpress" galt zunächst als ÖVP-nahes Medium. Die Juristin Eva Schütz wollte noch im Sommer 2020 für die Wiener ÖVP kandidieren, Ihr Mann Alexander Schütz hat der Volkspartei einst Großspenden zukommen lassen, während sie im Kabinett des türkisen Finanzministers Hartwig Löger tätig war. Unfreundliche Berichterstattung gab es in dem Medium vor allem über linke Politik und deren Proponenten. Zuletzt hatte sich die Berichterstattung an der FPÖ orientiert.

Schmitt wurde vom ehemaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache im berühmten Ibiza-Video gelobt, weswegen er bei der Kronen Zeitung in Ungnade fiel. Dort fiel immer wieder mit blau-affinen Artikeln. Ein Gastspiel bei Wolfgang Fellners oe24.at währte nicht einmal ein Jahr.

Ein neues Projekt

Schmitt schreibt auf "X", er arbeite an einem deutschsprachigen Format, das den Blick nach Europa und auf seine Politiker richte. Er wolle wieder etwas mehr Spannung im Job spüren und zuerst einmal dem Büro-Alltag zumindest für einige Monate entkommen.