Kultur/Medien

Red Bull in heimischen Medien am häufigsten zu sehen

Das in heimischen Medien mit Abstand sichtbarste Unternehmen war 2018, wie auch schon im Jahr davor, Red Bull. Auf Platz zwei folgen die ÖBB, dahinter kommt VW.

Generell ist die Medienpräsenz der Firmen recht stabil: In der Reihung der Top-6 hat sich 2018 im Vergleich zum Jahr davor nichts geändert. Verlierer waren, wenn überhaupt, die Automarken. Wie Manuel Kerzner, Medienanalyst von APA-DeFacto, analysiert, gab es nämlich auch positives für die Automarken zu vermelden: Im Vergleich zum Jahr 2017 ist viel Negativberichterstattung im Zusammenhang mit dem Dieselskandal weggefallen. Und so belegen Volkswagen, Mercedes, BMW und Audi die Plätze drei bis sechs.

Die ÖBB -  unbehelligt von der Diskussion um die Abgaswerte – bleiben Nummer zwei und haben leicht dazugewonnen, vor allem in den ersten Monaten des Jahres, als Neubesetzungen im Aufsichtsrat und Vorstand durch die Medien gingen.

Den höchsten Neueinstieg in die Top-10, mit Rang sieben, konnte die Möbelgruppe kika/Leiner für sich verbuchen. Die Zahl der Beiträge ist von 644 auf 1.766 gestiegen. Das hatte mit der drohenden Insolvenz und dem Kauf durch Investor René Benko zu tun. Dementsprechend kamen kika/Leiner auch zu 40 Prozent auf Wirtschaftsseiten vor.

Ebenfalls neu unter den zehn meistgenannten österreichischen Unternehmen sind Erste Group (Rang 8) und Austrian Airlines (Rang 10), die allerdings stärker vom Rückgang bei anderen Firmen profitiert haben – die Intensität der medialen Präsenz dieser beiden Unternehmen blieb im Vergleich zu 2017 praktisch unverändert. Die Asfinag befindet sich weiterhin auf dem neunten Platz.

Wären internationale Marken in der Auswertung berücksichtigt, wäre Facebook noch vor Red Bull die Nummer eins in österreichischen Medien. Auch Amazon und Apple hätten einen Platz unter den Top-10. Verhältnismäßig wenig Medienpräsenz gibt es für heimische Marken im Zusammenhang mit Digitalisierung und neuen Technologien.

Die Top-10 kamen insgesamt in mehr als 44.000 Beiträgen vor, die Top-50 in mehr als 91.000 Beiträgen.

Eine Million Beiträge

Das APA-DeFacto Brand-Ranking untersucht die Medienpräsenz von über 200 in Österreich tätigen Unternehmensmarken der umsatzstärksten oder ATX-notierten Unternehmen. Dafür wurden rund eine Million Textbeiträge, Bilder ausgenommen, aus nationalen Tageszeitungen und Magazinen sowie TV-Nachrichten im Jahr 2018 analysiert. Dabei wird nicht nur die Anzahl der Beiträge gezählt, sondern auch die Intensität der Berichterstattung erhoben – das heißt, die Länge des Artikels und ob das Unternehmen als Haupt-, Neben- oder Randakteur vorkommt. Die Summe der beiden Faktoren ergibt einen Präsenzindex, der über unterschiedliche Zeiträume hinweg eine Vergleichbarkeit der errechneten Werte gewährleisten soll.