Kultur/Medien

Rechte Partei gegen Öffentlich-Rechtlichen: AfD und ARD im Clinch wegen Politshow

Ist die Rechtsaußen-Partei AfD ein Problem für Deutschland? Dieser Frage ging die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt ARD in einer Show am Montagabend nach. Wenig überraschend nicht zur Freude der Partei. Und schon gar nicht zufrieden ist die AfD mit dem Ergebnis - dass nämlich zumindest ein Kandidat der Show laut Frankfurter Allgemeine Zeitung am Schluss sagte, dass er die AfD nun als „Wolf im Schafspelz" ansehe, auch wenn er sie zuvor nicht für gefährlich hielt. 

Die AfD nun läuft Sturm gegen die am Montagabend ausgestrahlte Sendung „Die 100 - Was Deutschland bewegt“. Und spricht, wie rechte Parteien das im Allgemeinen gerne tun, von einem "Skandal", der aufgeklärt werden müsse: Die ARD habe für die Show Laiendarsteller bezahlt, hieß es. Der Sender weist die Vorwürfe zurück.

Der zuständige Norddeutsche Rundfunk (NDR) teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, die erhobenen Vorwürfe seien falsch. „Es werden keine Darstellerinnen oder Darsteller eingesetzt.“

Zuvor hatte die AfD-Fraktion in Mecklenburg-Vorpommern eine Mitteilung verbreitet, in der sie den Eindruck erweckte, für die am Montagabend im Ersten ausgestrahlte Sendung „Die 100 - Was Deutschland bewegt“ seien Laiendarsteller gecastet worden. In dem Debattenformat äußern 100 Leute ihre Meinung zu Themen. Konkret ging es in dieser Ausgabe um die Frage, ob die AfD ein Problem für die Demokratie sei. Die AfD-Fraktion schrieb von „geskriptetem Gruppenzwang“.

Tatkräftig unterstützt wird diese Sicht von einem Medieum, das im rechtspopulistischen Teich fischt: Das Portal „Nius“ behauptet laut FAZ, die ARD habe beim „Casting nachgeholfen, damit das Ergebnis wie gewünscht ausfiel“.

Der NDR erläuterte hingegen: „Im Mittelpunkt der Sendung stehen Menschen aus der Bevölkerung, die frei ihre Meinung äußern. Jede und jeder kann sich für die Teilnahme an der Sendung bewerben.“ Zum Ablauf hieß es weiter: „Die Teilnehmenden erfahren erst kurz vor der Aufzeichnung der Sendung, welches Thema behandelt wird. Der NDR schließt keine Menschen aus, die als Privatperson teilnehmen - auch nicht aufgrund von Nebentätigkeiten im darstellenden Bereich.“