Linzer Klangwolke wie vor Corona, aber mit kleiner Öko-Revolution
Robert Dornhelm hat den Linzern ihre Klangwolke zurückgegeben. Der Regie-Altmeister lässt in "Panta Rhei" der Musik von Roman Kariolou viel Raum, macht Reminiszenzen an seine eigenen Filme, zeigt nach einer Aufwärmphase, dass er den Donauraum in drei Dimensionen bespielen kann - und er wagt eine kleine Öko-Revolution: 2021 hat man es endlich geschafft, das traditionelle Schluss-Feuerwerk durch eine umweltfreundliche Laser-Show zu ersetzen.
Von Anfang an steht die Musik im Vordergrund - das rhythmische "Battle" der Cellistinnen wird von den lieblichen Klängen der Harfe wieder beruhigt, mitreißende Percussion wird von getragenen Klängen abgelöst und nur manchmal von körperlich nahezu unangenehmen Bässen und spitzen Höhen unterbrochen.
Ein Orchester- und ein Trommelschiff kreuzen auf der Donau, eine riesige Harfe schippert herum, die Bilder der Musiker sowie des bisher unveröffentlichte Gedichte vortragenden Michael Köhlmeier werden auf eine Leinwand aus Nebel projiziert - die Szenen wirken dadurch wie ein Aquarellbild, das in der nächtlichen Dunkelheit in der Luft über dem Fluss hängt. Nach einer ästhetischen, aber eher dezenten Aufwärmphase bespielen Dornhelm und sein Co-Regisseur Christoph Engel auch den riesigen Raum, der auf der Donau nun mal zur Verfügung steht, in allen Dimensionen. Artistinnen schweben in atemberaubender Höhe in den Himmel, riesige Seifenblasen folgen ihnen, Laser schaffen eine Kathedrale aus Licht - nach einem Jahr Klangwolken-Abstinenz ist alles wie früher.
Nein, nicht alles: Am Ende besteht Maria Theresia auf dem üblichen Feuerwerk. Aber Joseph II. findet, es ist Zeit für eine Reform: Deshalb gab es heuer eine Laser-Show - willkommen im 21. Jahrhundert.