Kosmos-Theater: Die Geschöpften gehen unter
Von Guido Tartarotti
Kritik. Im Kosmos-Theater in Wien Neubau sitzt die Urmutter Gaia in der Gegend herum, schiebt Steine von A nach B und langweilt sich. Der personifizierte Mythos tritt auf (hier: „das Mythos“) und erzählt vom Anfang aller Dinge. Bald gesellt sich Zeus dazu und versucht, seinen göttlichen Samen zu verteilen. Prometheus ist ebenfalls da, er formt aus Lehm menschliche Gestalten – „die Leute“ – aber das klappt nicht so richtig. Doch irgendwann vermehren sich die Geschaffenen – „die Geschöpften“ – unkontrollierbar und beginnen, ihren Lebensraum zu zerstören.
„Gaia rettet die Welt“ heißt das Stück. Untertitel: „(Gaia rettet sich selbst)“. Es gibt noch mehrere weitere Untertitel, aber die lassen wir aus Platzgründen jetzt weg.
Die in Berlin lebende Autorin Nele Stuhler hat mit viel Freude an Sprachverfremdungen und Elfriede-Jelinek-artigen Wortspielen eine Art humoristisches Weltuntergangsszenario entwickelt. In der sehr geschickten Regie von Maria Sendlhofer – das Publikum darf mitmachen – entsteht ein etwas merkwürdiger, aber sehr kurzweiliger Abend. Das Ensemble ist toll!