Kultur

Klausnitzer als Radio-Ferialpraktikant

Ab 5.8. gibt es auf Radio Wien jeden Sonntag im August von 8.00 bis 10.00 Uhr Schlagzeilen der Woche und Lieblingsmusik des langjährigen Ö3-Moderators Rudi Klausnitzer.

Klausnitzer ist seit mehr als 40 Jahren Medienmacher. Seit 1969 bei Ö3, wurde er später Referent von Gerd Bacher und war ab 1979 Chef von Ö3. Mitte der 1980er-Jahre ging der gelernte Politikwissenschaftler nach Deutschland zu Sat.1 und Premiere. Zurück in Österreich, wurde er 1992 Intendant der Vereinigten Bühnen Wien. Ab 2002 war Klausnitzer vier Jahre Generaldirektor der Verlagsgruppe News. 2006 bewarb er sich um den Posten des ORF-Generaldirektors. Seit 2007 ist Klausnitzer selbstständiger Medienberater. Der KURIER fragte ihn, warum er wieder Radio macht und sich als Ferialpraktikant engagiert.

KURIER: Warum das Comeback?

Rudi Klausnitzer: Comeback ist übertrieben. Das ist ein Ferienjob. Vier Mal am Sonntagmorgen bin ich als Ferialpraktikant tätig.

Wie gehen Sie in die Sendung? Wie vor dreißig Jahren?
Ja, ich werd’ genau so Lampenfieber haben wie damals. Das verliert man nicht, leider. Mit Springsteen hab ich aufgehört und mit Springsteen wird’s wieder los gehen.

Haben Sie keine Angst, Ihre Legende zu beschädigen?
Ich sehe mich nicht als Legende, daher gibt es auch nichts zu beschädigen.

Sind Sie rückblickend froh, dass Sie 2006 nicht ORF-Chef geworden sind?
Jeder, der in diesem Bereich arbeitet und sagt, dass dieser Posten nicht interessant ist, hat keine Ahnung oder lügt. Aber das ist Schnee von gestern.

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Mitte der Achtzigerjahre sind Sie nach Deutschland gegangen, wo Sie bis 1992 blieben: Hat das etwas an Ihrem Blick auf die österreichische Medienlandschaft verändert?
Sicher, jeder, der einmal den Blick von außen bekommen hat, sieht manche Dinge im Land mit einer anderen Perspektive. Die wichtigste Erkenntnis war, das Österreich im Medienbereich doch eine gute Ausbildungsstätte war und vieles besser ist, als wir das im kleinlichen lokalen Konkurrenzkampf oft wahrhaben.

Sie haben noch immer einen Anteil (2,6606 %) an den Vereinigten Bühnen Wien. Warum wollen Sie sich nicht ganz davon trennen?
Warum sollte ich das? Ich fühle mich dem Unternehmen noch immer stark verbunden.

Man hat den Eindruck, Sie sind unermüdlich: Liegt Ihnen das Kontemplative nicht?
Meine Frau meint, dass ich viel zu kontemplativ bin! Dass ich viel mache, liegt einfach daran, dass mich vieles interessiert und ich bei jeder Sache etwas lerne.