Kultur

Josef Hader dreht erste "Stadtkomödie" für ORF

Der ORF setzt weiterhin verstärkt aufs Regionale und startet nun nach den "Landkrimis" eine TV-Film-Reihe, die "Stadtkomödie". Die Dreharbeiten zu deren ersten Produktion, "Die Notlüge", haben eben in Wien begonnen. Verortet ist der von Schauspielerin Pia Hierzegger geschriebene Streifen allerdings in der Steiermark.

"Der Humor ist ein intelligentes Grundnahrungsmittel des Lebens und in der Komödie gibt es eine starke Tradition in Österreich", meinte Fernsehdirektorin Kathrin Zechner bei einem Dreh-Besuch. "Mit den ,Stadtkomödien’ wollen wir Geschichten erzählen, die in unserem Humor verankert sind – im situativen Humor, in der Facette des Alltags, in der Selbstironie. Der österreichische Humor ist bekannt und vielseitig."

Top-Besetzung

"Die Notlüge" ist eine Patchwork-Geschichte, bei der am Ende keiner mehr ganz so genau weiß, mit wem wer warum zusammen ist – oder sein möchte. Dafür hat die EPO-Film viel heimische Film-Prominenz an Bord geholt: Marie Kreutzer führt erstmals Regie bei einer TV-Produktion und der Cast glänzt neben Hierzegger mit Namen wie Josef Hader, Brigitte Hobmeier, Andreas Kiendl, Christine Ostermayer, Regina Fritsch, Berhard Schir oder Manuel Rubey.

Die Hoffnung im ORF ist entsprechend groß, dass die "Stadtkomödien" an die großen Erfolge der "Landkrimis" beim Publikum anschließen werden können. Aber: "Komödie ist ja schwierig – anspruchsvoll und herausfordernd für die Autorinnen und Autoren", sagt Zechner, die mit ihrem Team über mehrere Runden die Eckpfeiler der neuen Reihe entwickelt hat.

Bei den "Stadtkomödien" geht es um "Komödie im weitesten Sinn, urban, stark in der österreichischen Identität und Mentalität", erläutert die ORF-Programmverantwortliche. "Die Typologien und Charaktere finden sich im urbanen Umfeld, aber auch im Grätzl – das wird klar sichtbar und zuordenbar sein. Aber die Geschichten entwickeln sich aus den universell gültigen Emotionen und Wesenszügen von Menschen. Egal wo sie örtlich oder auch milieuspezifisch angesiedelt sind."

Quer-Beet

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Die Auswahl der Geschichten wird nach intensiver Auseinandersetzung mit und Arbeit an den Büchern getroffen. "Das kann je nach Projekt unterschiedlich lang dauern. Wir versuchen, Variantenreichtum zu finden – sowohl regional, als auch innerhalb des Spektrums Komödie und quer durch soziale Schichten", erklärt die 53-Jährige. Der Start mit der Stadt Graz sei eher zufällig – "wir hätten genauso gut im Westen starten können."

Sendestart 2017

Die Ausstrahlung der ersten "Stadtkomödien" soll im kommenden Jahr beginnen. Zu sehen sein werden sie auf ORFeins.

"Es werden heuer insgesamt drei ,Stadtkomödien’ produziert. Wenn diese vorliegen, werden wir entscheiden, wann und wie wir sie am besten einsetzen", sagt Zechner, die betont: "Die ,Stadtkomödien’ sind eine wertvolle Facette im Paket, das der ORF mit der Filmwirtschaft vergangenes Jahr für drei Jahre beschlossen hat – im Sinne unseres Publikums."