Jonas Kaufmann: Der vierte Parsifal ist der ideale
Wer von Wagners Bühnenweihfestspiel „Parsifal“ nicht genug bekommen kann – und davon gibt es berechtigterweise mehr Menschen, als Nicht-Wagnerianer glauben –, konnte zuletzt in Österreich innerhalb von acht Tagen vier verschiedene Gestalter der Titelpartie hören: Am Gründonnerstag an der Staatsoper Christopher Ventris, am Ostersonntag Christian Elsner, am Montag bei den Salzburger Osterfestspielen Johan Botha. Und nun, am Donnerstag an der Staatsoper, Jonas Kaufmann, der davor zwei Mal hatte absagen müssen.
Nicht näher zu besprechen braucht man diesfalls die anderen Sänger – sie wurden schon zuletzt allesamt gelobt: Tomasz Konieczny als Amfortas, Kwangchul Youn als Gurnemanz, Wolfgang Bankl als Klingsor und Evelyn Herlitzius als Kundry.
Jubel für Einspringer
Geradezu euphorisch beurteilen muss man aber Adam Fischer, den Einspringer als Dirigent. Er war ebenso der vierte in acht Tagen: Nach Christian Thielemann (Salzburg), Franz Welser-Möst (Wien) und dem Korrepetitor James Pearson, der nach Welser-Mösts Kollaps übernommen hatte. Fischers „Parsifal“ mit dem exzellenten Orchester ist klanglich famos, klug strukturiert und sehr sängerfreundlich.
KURIER-Wertung: ***** von *****
Eine noch ausführlichere Kritik des Staatsopern-"Parsifals" (ohne Kaufmann) finden Sie hier.